Wilde Möhre – Daucus carota subsp. carota

Alexandra Wizemann

Die wilde Möhre gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Im Gegensatz zur Gartenmöhre ist die Speicherwurzel der Wilden Möhre bleich. Schon Theophrastos – ein griechischer Philosoph und Naturforscher – von Eresos bezeichnet mit δαϋκος (= daukos, gr.) die Möhre und andere Doldenblütler mit würzigem Geruch. Das lateinische Wort carota findet sich bereits im antiken Kochbuch De re coquinaria („Über die Kochkunst“) aus dem 4. Jh. n. Chr. für die Möhre.

Die Gartenmöhre (Daucus carota subsp. sativa) ist vermutlich ein Kreuzungsprodukt aus der Wilden Möhre (Daucus carota subsp. carota), der südeuropäischen Daucus carota subsp. maximus und evtl. der lilafarbigen orientalischen Daucus carota subsp. afghanicus. 

Die Wilde Möhre ist ursprünglich in Europa, Nordafrika, Makaronesien, in West- und Zentralasien und im Kaukasusraum weit verbreitet. In vielen anderen Gebieten der Welt konnte sie als Neophyt Fuß fassen. Sie gedeiht hauptsächlich im Tiefland bis ins Hügelland und in Höhenstufen. Ihr Hauptvorkommen in nährstoffreichen Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren und trockenwarmen Standorten. Frischwiesen und -weiden zählen ebenso zu den oft besiedelten Standorten.



Vegetative Merkmale

Bei der Wilden Möhre handelt es sich um eine zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 120 cm erreicht und bis 80 cm tiefe Wurzeln hat. Die verholzende Wurzelrübe ist aus der verdickten Hauptwurzel und dem Hypokotyl entstanden. Sie besteht aus einem inneren Mark mit Leitgewebe und einem äußeren, zarten Teil mit Speichergewebe. Die essbare Wurzel hat im Gegensatz zur Karotte keine gelblich oder orange Farbe. Dies liegt vor allem an dem geringen Gehalt an Carotinen.

Der Stängel besitzt eine borstige Behaarung. Die Laubblätter sind zwei- bis vierfach gefiedert. Sie sind neben den Blättern der Kulturformen der Möhre die wichtigste natürlich vorkommende Nahrungsquelle für die Raupe des Schwalbenschwanz, die sich gern auch am Stängel verpuppt. 


Generative Merkmale

Der vielstrahlige, doppeldoldige Blütenstand ist im voll aufgeblühten Zustand flach gewölbt, beim Aufblühen und zur Fruchtreife sind dagegen die Doldenstrahlen vogelnestartig zusammengeneigt. In der Mitte der Blütendolde befindet sich oft eine (selten wenige) schwarzpurpurn gefärbte, sterile „Mohrenblüte“. Die Hüllblätter sind dreiteilig oder gefiedert.

Die Doppelachänen (einsamige Schließfrüchte) zerfallen in zwei leicht bestachelte, borstig-behaarte Teilfrüchte, dabei handelt es sich um Klettfrüchte. Die Fruchtreife findet zwischen Juli und September statt. Währenddessen bleiben die Doldenstiele dauernd einwärts gekrümmt (siehe Foto „Vogelnestform“). Im reifen und abgestorbenen Zustand sind die Doldenstiele hygroskopisch beweglich, d. h. die Dolden sind bei Trockenheit gespreizt und bei Feuchtigkeit als Vogelnest zusammengezogen. Als sogenannter Wintersteher bleibt der oberirdische Spross auch nach der Vegetationsperiode sichtbar. Die längliche Frucht zerfällt in zwei Teilfruchte mit jeweils vier Stachelreihen. Bestäuber sind Insekten aller Art, besonders Käfer und Fliegen. Die Blüten sind eine Hauptpollenquelle für die Sandbienen Andrena pallitaris und Andrena nitidiuscula. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. 


Einige morphologisch ähnliche Arten

Ähnlich sehen andere Doldenblüher wie der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) oder die Hunds-Petersilie (Aethusa cynapium) aus. Beim Gefleckten Schierling ist der Geruch unangenehm, die Stängel sind rot gefleckt, kahl und bereift. Die Hülle ist ungefiedert. Die Hunds-Petersilie hat ebenfalls einen unangenehmen Geruch, die Dolde ist nicht nestartig und sie hat ein typisches Hüllchen. 


Lebensraum für Tiere

Die Wilde Möhre ist bei Wildbienen, Blattwespen, Wanzen, Käfer und Fliegen sehr beliebt. Unter anderem ist sie die Lieblingspflanze des Schwalbenschwanzes. 


Verwendung

Während der Vegetationsperiode / Wachstumsperiode können die Blätter abgezupft werden. Diese sollten möglichst vor der Fruchtreife geerntet werden. Die Pfahlwurzel, die als Rübe bezeichnet wird, kann ab dem zweiten Jahr ab August geerntet werden. Nahezu alle Pflanzenteile der Wilden Möhre sind essbar und enthalten hohe Anteile an Vitaminen und anderen Mineralstoffen. Bevorzugt werden folgende Pflanzenteile genutzt:

# Wurzeln: Die Wurzeln werden vorrangig als Gemüse zubereitet

# Blätter: Die Blätter eignen sich zum dezenten Würzen von Suppen oder als Zutat in Wildkräutersalaten

# Samen: Die Samen können ebenfalls als Gewürz für Suppen verwendet werden

Der Geschmack der Wilden Möhre ist durchaus mit dem roter Möhren zu vergleichen, wenn auch etwas milder. Wenn man die Wilde Möhre essen möchte, sollte die Ernte zu dem Zeitpunkt erfolgen, an dem noch keine Blüte ausgebildet wird. Im ersten Jahr ist die Möhre noch angenehm bissfest, im zweiten Jahr setzt mit der Blütenbildung die Verholzung der Möhre ein. Zusätzlich wird sie schärfer und pikanter im Geschmack. Farblich erinnert die Frucht der Wilden Möhre an Petersilienwurzeln. 


Heilpflanze

Im Altertum galt die Wilde Möhre als ein beliebtes Aphrodisiakum, wurde aber auch bei Menstruationsproblemen und als Wurmkur bei Menschen eingesetzt. Weitere beliebte und häufige Anwendungsgebiete waren die Behandlung von Geschwüren, Brandwunden und Frostbeulen. Nachgewiesen wurde der Wilden Möhre in der Jetztzeit eine harndurchspülende Wirkung und einen positiven Effekt auf die Regulation des Blutzuckers sowie auf die Bekämpfung von Durchfall – letzteres ist begründet durch das in der Wilden Möhre enthaltene Pektin. Hierzu kann die Möhre entweder roh oder gegart gegessen werden. Zur Behandlung eines entwässernden Tee zur Durchspülung der Harnwege kommen die Samen der Wilden Möhre zum Einsatz. Weitere bekannte Anwendungsmöglichkeiten der wilden Möhre liegen in der Behandlung von Konzentrationsstörungen und leichter Depressionen. Die in der Naturheilkunde verwendeten Heilkräuter werden als Herba dauci carotae bezeichnet. 


Hausrezept Moro'sche Karottensuppe

Anhaltender Durchfall ist vor allem bei Kindern gefährlich. Aufgrund des hohen Wasser- und Mineralstoffverlustes kann es schnell zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Ein wichtiges Hausmittel: Die Moro'sche Karottensuppe. Diese Suppe wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem Münchner Kinderarzt Ernst Moro entwickelt und mit großem Erfolg gegen die hohe Kindersterblichkeit infolge Durchfallerkrankungen eingesetzt.


# 500 Gramm Karotten

# 1 Liter Wasser oder Brühe

# 3 Gramm Salz


Zubereitung

# Die Karotten putzen und zerkleinern

# Im Wasser eine Stunde lang kochen

# Anschließend pürieren

# Mit Wasser oder Brühe wieder auf ein Liter auffüllen

# Zum Schluss einen gestrichenen Teelöffel Salz (3 Gramm) hinzufügen


So wirkt es: Spezielle Kohlenhydrate, Oligogalacturonsäuren, die in Karotten (aber auch Äpfeln, Preiselbeeren oder Heidelbeeren) vorkommen, entstehen erst beim Kochen oder Reiben dieser Lebensmittel. Diese können sich anstelle der Bakterien an Rezeptoren der Darmwand anheften, an die normalerweise Krankheitserreger andocken. Können die Bakterien sich nicht an die Darmschleimhaut anheften, bilden sie keine Giftstoffe, werden ausgeschieden und der Durchfall wird besser. 


Aphrodisiakum, Zaubermittel und Ritualgewächs

Im Altertum wurde die Wilde Möhre als Aphrodisiakum verwendet. So heißt es später bei Mattioli (1): „die gelben Rüben bringen die Lust zu ehelichen Werken. Auch die andern Arten der Rüben (Kohlrüben, rote Rüben) füllen, blähen den Bauch und machen Begier zur Unkeuschheit“, und „Der Rübensamen mit Theriack (2) genommen, bewegt die unkeuschen Gelüste. Die Steckrüben (Kohlrüben), mit langem Pfeffer bestreut, erregen dasselbe“. Heutzutage wird auch noch in Oberägypten Karottensamen mit Honig gekocht als Stimulationsmittel gegessen. Auch in Japan gelten die Rüben als hervorragendes Aphrodisiakum.
(1) Pietro Andrea Gregorio Mattioli (auch Pierandrea Mattioli oder Pier Andrea, lat. Petrus Andreas Matthiolus; 
* März 1500 oder 1501 in Siena; † 1577 in Trient an der Pest) war ein italienischer Arzt und Botaniker sowie Leibarzt 
des Erzherzogs Ferdinand II. und des Kaisers Maximilian II. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Mattioli“.

(2) Wasser?


Musik und Märchen

Le roi Carotte (deutsch: König Karotte) ist eine komische Oper („Opéra-bouffe-féerie“) in vier bzw. drei Akten von Jacques Offenbach mit einem Libretto von Victorien Sardou nach dem Märchen Klein Zaches genannt Zinnober und der Erzählung Die Königsbraut von E.T.A. Hoffmann. Die Uraufführung der Erstfassung erfolgte am 15. Januar 1872 im Théâtre de la Gaîté in Paris.

Zusammenfassung: Prinz Fridolin ist ein schlechter Regent und nur auf Vergnügungen aus. Die Staatskassen sind leer. Eine Hochzeit mit Prinzessin Cunégonde aus dem benachbarten Königreich soll ihn aus der prekären Lage befreien. Er spekuliert auf die Mitgift, will sie aber nur zur Frau nehmen, wenn sie ihm auch gefällt. Robin-Luron, ein guter Geist mit Zauberkräften, der zunächst als Student verkleidet ins Spiel kommt, will ihn auf den rechten Weg zurückführen und zu einem guten König machen. Seine Gegenspielerin ist die böse Hexe Coloquinte, die sich Fridolins Absetzung als Herrscher des Landes zum Ziel gesetzt hat, weil sie von dessen Vorfahren gedemütigt wurde. Im Turm des alten verlassenen Königsschlosses hält sie Rosée-du-soir, die Tochter eines Grafen, gefangen und lässt sie für sich arbeiten. Rosée ist unendlich verliebt in Prinz Fridolin.

Für ein erstes Treffen mit Prinzessin Cunégonde tritt Fridolin inkognito in Erscheinung, um ihr Wesen zu ergründen. Als Lebemann ist er entzückt von der ungenierten und weltläufigen Art der Prinzessin. Er eröffnet seinem Kabinett – bestehend aus dem nichtsnutzigen Geisterbeschwörer Truck, dem Polizeichef Pipertrunck, dem Schatzmeister Baron Koffre und einigen anderen –, dass er sie heiraten wird, auch wenn sie ohne die erhoffte Mitgift kommt. Ein festlicher Empfang zu ihren Ehren findet ein jähes Ende durch den Auftritt von König Karotte und seinem Gefolge aus allerlei Gemüse. Coloquinte hat die Gewächse des königlichen Gartens lebendig werden lassen. Durch bösartige Verwechslungsspiele verdrängt König Karotte den Prinzen vom Thron und vertreibt ihn aus der Stadt. Auch die plötzlich lebendig gewordenen Rüstungen von Fridolins Vorfahren, die dieser leichtfertig verkauft hatte, rächen sich nun für den Mangel an Ehrerbietung und verfluchen Fridolin. Rosée-du-soir wurde mittlerweile von Robin-Luron aus ihrem Gefängnis befreit. Als Bursche verkleidet eilt sie Fridolin nach und lässt sich von ihm als Knappe anheuern.

Der rettende Ratschlag für Fridolin kommt von Quiribibi, einem uralten Zauberer. Wenn Fridolin in den Besitz des Rings von König Salomon gelangt, dann gibt es Hoffnung für ihn. Die Suche danach führt den Prinzen und seine wenigen, ihm treu gebliebenen Begleiter auf einer Zeitreise ins antike Pompei – und weiter in eine unterirdische Ameisenkolonie, ins Reich der Insekten und auf eine karibische Affeninsel. Dort erkennt er Rosée-du-soirs wahre Identität, entbrennt in Liebe zu ihr und schwört, sich ihrer würdig zu erweisen.

Die guten Tage von König Karotte, der sich als noch schlechterer Regent erwiesen hat als vor ihm Fridolin, sind unterdessen gezählt. Er welkt zunehmend vor sich hin. Die Bürger der Stadt zetteln eine Revolution gegen ihn an, aber die Hexe Coloquinte beruhigt ihn: Keine menschliche Hand könne ihn entthronen. Doch Coloquinte hat die Rechnung ohne Robin-Luron gemacht: Am Ende von Fridolins Odyssee bringt der gute Geist einen Affen ins Spiel, mit dessen Hilfe die Hexe, König Karotte und sein gesamter Gemüse-Hofstaat unter die Erde zurück verbannt werden. Prinz Fridolin kehrt als besserer Mensch und Herrscher zurück auf den Thron und vermählt sich mit Rosée-du-soir.


 

Hintergrund: Mit diesem Werk schufen Jacques Offenbach und sein genialer Librettist Victorien Sardou – einer der erfolgreichsten französischen Bühnenautoren der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – nicht weniger als ein neues, revueartiges Genre: eine Kreuzung aus opéra-bouffe und opéra-féerie, angesiedelt zwischen Politsatire und großer Ausstattungsoper, ein Kaleidoskop von Elementen europäischer Kulturgeschichte von der Antike bis zur Romantik. Der Aufwand bei der Pariser Uraufführung 1872 war enorm, mehr als 22 Bühnenbilder, 200 Akteure und über 1.000 Kostüme verzeichnen die Annalen. Enorm war aber auch der Erfolg: Fast 200 Aufführungen gab es innerhalb eines halben Jahres allein in Paris; New York, London und Wien folgten. Die humanistische Botschaft hinter dem Zauber eines der opulentesten und teuersten Bühnenspektakel des gesamten 19. Jahrhunderts wurde allerdings von den Zeitgenossen kaum wahrgenommen.


Quelle:

Doldenblüher von Rita und Frank Lüder, Kreativpinsel Verlag Neustadt, 2. Auflage, Seite 59, ISBN 978-3-9814612-5-1

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/14041

www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Wilde-Moehre

www.heilpflanzen-welt.de/2005-07-Daucus-Carota-viel-mehr-als-nur-eine-Moehre

Hirschfeld M, Linsert, R: Liebesmittel – Eine Darstellung der geschlechtlichen Reizmittel (Aphrodisiaka). MAN Verlag, Berlin, 1930

www.heilpflanzen-welt.de/2005-07-Daucus-Carota-viel-mehr-als-nur-eine-Moehre

www.boosey.com Le Roi Carotte (OEK critical edition)

de.wikipedia.org/wiki/Le_roi_Carotte

von Alexandra Abredat 8. September 2025
Stell dir eine blühende Sommerwiese vor: Überall wiegen sich kleine, zarte weiße Schirmchen im Wind, es summt und brummt. Idylle pur – oder etwa nicht? Denn diese „Engelsdolden“ sind die geheime Mafia der Pflanzenwelt . Während Karotten, Petersilie und Fenchel brav unsere Teller zieren, lauern im gleichen Blütenschirm tödliche Serienkiller: Gefleckter Schierling, Wasserschierling, Hundspetersilie . Die Doldenblütler sind eine Familie mit Doppelleben : die eine Hälfte würzt dein Gulasch, die andere sorgt dafür, dass schon ein kleiner Fehlgriff tödlich enden kann. Mit ihren ätherischen Ölen bereichern sie Küche und Medizin – aber seit Sokrates’ Zeiten auch die Kriminalgeschichte der Menschheit. Bild unten: Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
von Alexandra Abredat 8. September 2025
Der Klimawandel bringt nicht nur Schlagzeilen über Dürre und Hitzerekorde, sondern auch völlig neue Pflanzen auf unsere Äcker. Was vor wenigen Jahrzehnten noch nach exotischem Superfood klang, wächst inzwischen zwischen Rhein, Elbe und Spree: Quinoa, Süßkartoffeln – und sogar Sorghum, eine Hirseart aus Afrika. Manche Landwirte träumen schon davon, dass auch in Deutschland Reisfelder mit Reihern zur Sommerlandschaft gehören könnten. Sorghum – Afrikas robustes Süßgras Botanisch gehört Sorghum (Sorghum bicolor) zur Familie der Süßgräser – also eng verwandt mit Mais, aber deutlich zäher. Seine Wurzeln können bis zu zwei Meter tief in den Boden reichen, was ihm einen klaren Vorteil in trockenen Sommern verschafft. In Afrika wird Sorghum seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel genutzt, bei uns kommt es bisher vor allem als Futterpflanze zum Einsatz. Spannend für Landwirte: Sorghum wird weder von Krähen noch von Wildschweinen geplündert, und auch Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer interessieren sich nicht für die Pflanze. In Hessen, Rheinland-Pfalz oder Brandenburg gibt es inzwischen erste Felder – und sogar deutsche Whiskey- und Bierbrauer haben ein Auge auf das exotische Korn geworfen. Süßkartoffeln – die Diva mit Trichterblüten Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist keine Verwandte unserer Kartoffel, sondern gehört zu den Windengewächsen. Wer die Knolle im Garten anbaut, wird mit zarten trichterförmigen Blüten belohnt, die entfernt an ihre Schwester, die Zaunwinde, erinnern. Unterirdisch bildet die Pflanze verdickte Speicherwurzeln – unsere süßen Knollen. Sie liebt Wärme: Ab 20 °C fühlt sie sich wohl, unter 10 °C nimmt sie es persönlich. Deshalb gedeiht sie vor allem in milden Regionen wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Nach der Ernte brauchen die Knollen ein „Curing“, eine Art Nachreifung bei rund 25 °C, damit die Schale aushärtet und die Bataten lagerfähig werden. Botanisch spannend: Süßkartoffeln gibt es nicht nur in Orange, sondern auch in Lila oder fast Weiß – ein Fest für Foodies und Fotografen. Quinoa – Spinat im Körnerkostüm Quinoa (Chenopodium quinoa) ist streng genommen kein Getreide, sondern ein sogenanntes Pseudogetreide. Botanisch gehört es zur Familie der Fuchsschwanzgewächse – und ist damit eher mit Spinat und Roter Bete verwandt als mit Weizen. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt hübsche, aufrechte Blütenrispen und kleine Körner, die von Natur aus mit bitteren Saponinen überzogen sind. Das schützt sie vor hungrigen Vögeln, wir Menschen spülen die Bitterstoffe einfach weg. In Südamerika wird Quinoa seit über 6.000 Jahren als Grundnahrungsmittel geschätzt. Inzwischen wächst es auch in Deutschland – vor allem in Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Sein Vorteil: Quinoa liebt Sonne, kommt aber auch mit trockenen Böden gut zurecht. Und kulinarisch bringt es eine nussige Note in Salate, Bowls und Risottos. Reis – Gras mit Zukunft Reis (Oryza sativa) gehört ebenfalls zu den Süßgräsern und ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt – vor über 6.000 Jahren wurde er in China kultiviert. Botanisch betrachtet ist jedes Reiskorn ein Grassamen – also im Prinzip „Gras zum Löffeln“. Noch steckt der Reisanbau in Deutschland in den Kinderschuhen, aber im Altmühltal in Bayern gibt es erste Projekte mit Nassreis. Die gefluteten Felder locken nicht nur neugierige Spaziergänger, sondern auch Reiher an. Ob Reis einmal so selbstverständlich wie Roggen oder Gerste auf unseren Feldern stehen wird, bleibt abzuwarten – aber denkbar ist es. Immerhin gibt es weltweit über 120.000 Reissorten, da findet sich sicher auch die eine oder andere für deutsche Böden. Wusstest du schon? Süßkartoffeln sind Speicherwurzeln, keine Knollen. Botanisch gesehen sind sie also die dicken Muskeln der Pflanze. Quinoa blüht in allen Farben von Gelb bis Rot – manchmal sehen die Felder aus wie Konfetti. Sorghum kann in heißen Sommern mehr Ertrag liefern als Mais – und wächst dabei bis zu drei Meter hoch. Reisfelder schaffen neue Lebensräume für Amphibien, Libellen und Wasservögel – kleine Öko-Oasen im Ackerbau. Quellen: www.bluewin.ch/de/news/schweiz/wie-der-klimawandel-unsere-felder-umkrempelt-377601.html
von Alexandra Abredat 23. August 2025
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine Königin, die ihre Krone stets in Richtung Sonne trägt. Mit ihrem strahlend-gelben Haupt überragt sie vieles im Garten und hat seit Jahrhunderten die Herzen erobert – als Nahrungsquelle, Symbol und Muse der Kunst.
von Alexandra Abredat 21. August 2025
Szene 1: Crown Princess Margareta – der royale Einzug „Ah, endlich wieder Sonne!“, raunt Margareta, während sie ihre apricot-orange Blütenblätter in den Himmel reckt. Ich stolpere beim Auspacken beinahe über den Rosentopf – typisch Gärtnerin. „Ganz schön tollkühn, diese menschlichen Hände“, murmelt Margareta und wirft mir einen leicht entrüsteten Blick zu. Doch kaum hatte sie die Erde berührt, breitete sich ihr königlicher Duft über das Beet und verwandelte jeden Schritt in eine royale Zeremonie. Szene 2: Boscobel™ – die historische Diva „Oh, ich hoffe, sie weiß, wie man mit Stil gießt“, flüstert Boscobel™ mit einem Hauch von Myrrhe. Korallenrosa Knospen öffnen sich zu eleganten Rosetten, während ich aus Versehen einen Ast abknicke. „Oh dear!“, schnauft Boscobel™, „Wenn das ihr Ernst ist, sollten wir ernsthaft über einen Gärtnerkurs nachdenken.“ Ihre historische Eleganz steht unerschütterlich, trotz meiner Tollpatschigkeit, die ihr wie ein komisches Theater vorkommt.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Im August 2025 dürfen Nachtschwärmer und Himmelsfreunde den Vollmond besonders bewundern: hell, rund und in einer echten Planetenshow eingebettet. Astronomisch betrachtet erreicht der Vollmond am 9. August 2025 seinen Höhepunkt – und ja, das ist genau der Tag, an dem ich 53 Jahre alt werde. Also doppelt Grund zu feiern: einmal für mich, einmal für den Mond! Schon ein paar Tage davor oder danach ist er aber so gut zu sehen, dass man keine Sekunde verpassen muss. Dieses Jahr steht er im Sternbild Wassermann und wird von einer seltenen Planetenkonstellation begleitet – Saturn und Neptun ganz in der Nähe, Venus und Jupiter als Doppelpack, dazu Merkur und Uranus (letztere nur mit Teleskop sichtbar). Ein Himmelsballett deluxe! Vom Erntemond zum Störmond Der Vollmond im August trägt viele Namen – der gebräuchlichste im deutschsprachigen Raum ist der Erntemond. Früher hell genug, damit Landwirte auch nach Sonnenuntergang noch ihre Felder bestellen konnten, heißt er auch manchmal „Ernting“. Aber warum „Störmond“? Keine Angst, der Mond stört niemanden. Der Name kommt von einem richtig fetten Fisch: dem Stör. In Nordamerika war der August traditionell die beste Zeit, diesen Süßwasser-Riesen zu fangen. Deshalb taucht der Störmond im Maine Farmer’s Almanac auf – und hat sich in die Reihe der traditionellen Mondnamen eingereiht. Weitere poetische Namen für den August-Vollmond: Roter Mond, Maismond, Gerstenmond, Kräutermond, Getreidemond oder sogar Hundemond. Wer sich den Mond ansieht, darf also frei wählen, welchen Namen er ihm gibt – Hauptsache, man genießt das Schauspiel. Der Mond – unser treuer Nachbar Klein, rund und dennoch mächtig: Mit einem Durchmesser von etwa 3.475 Kilometern ist der Mond der größte Trabant im Verhältnis zur Größe seines Planeten. Und er hat’s in sich: Er beeinflusst Ebbe und Flut, stabilisiert die Erdachse – und sorgt so für ein Leben, wie wir es kennen. Außerdem war er der erste und bisher einzige Himmelskörper, auf dem Menschen ihre Stiefelabdrücke hinterließen. Auch Tiere nutzen ihn: Zugvögel orientieren sich am Mond, manche Fische und Krabben richten ihre Fortpflanzung nach seinen Phasen aus. Menschen hingegen? Nun, ein bisschen Schlaflosigkeit, nächtliches Umherirren oder romantisches Mondschauen schadet sicher nicht – und Geburtstage im Mondschein sowieso nicht. August-Vollmond 2025: Tipp für Beobachter Wer den Störmond sehen will, sollte sich einen klaren Abend aussuchen. Hoch am Himmel leuchtet er so hell, dass man fast ohne Straßenlaternen auskommt. Pack die Decke, ein Fernglas oder die Kamera ein – und genieße den Mond, der seit Jahrtausenden Menschen, Tiere und Fische fasziniert. Bonus: Wenn du am 9. August auch Geburtstag hast, wird der Mond dir sogar ein extra helles „Happy Birthday“ ins Gesicht scheinen. Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Mond www.augsburger-allgemeine.de/panorama/warum-der-vollmond-im-august-2025-auch-stoermond-heisst-6-8-25-109081892
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Manche Leute fahren für ein Wochenende ans Meer, andere in die Therme – und ich tuckerte mit meinem PS-armen Auto 2,5 Stunden lang von Künzelsau in den Schwarzwald. Wer schon einmal dort war, weiß: die Berge sind nicht zimperlich. Der Schwarzwald ist ein anderer Wald als der, den ich von Hohenlohe oder Heilbronn kenne. Hier wirkt alles ein wenig geheimnisvoller: die vielen Nadelbäume – Weißtannen, Fichten und Kiefern – ragen dicht und majestätisch empor, das Licht ist gedämpft, fast so, als hätte der Wald beschlossen, seine Pilzschätze besonders gut zu verstecken. Zwischendurch ein kurzer Blick nach draußen: Am Straßenrand blühte die Heide – ein lilafarbenes Highlight, das man so in unseren heimischen Wäldern kaum findet. Mein Auto schnaufte bei jeder Steigung, als wolle es selbst Sporen ausstoßen. Aber wir haben es geschafft – Hornberg, ich war da! Und das Ziel war es wert: ein Pilzseminar bei Björn Wergen im Pilzzentrum, mitten im Herzen des Schwarzwaldes. Schon die Begrüßung versprach ein Wochenende voller Naturglück, Schmunzler und einer guten Portion „Ah, so ist das also!“. Gemeinsam mit den anderen frischgebackenen „Teilnehmys“ (offiziell so betitelt im Ablaufplan – klingt fast wie eine kleine Pilzart, oder?) ging’s los.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Ein gepflegter Rasen ist wie ein akkurat gebügeltes Hemd: ordentlich, makellos – und ein bisschen langweilig. Eine Blumenwiese dagegen ist das Sommerkleid der Natur: bunt, lebendig und mitunter ein klein wenig wild. Sie flattert, summt und überrascht jeden Tag aufs Neue.
von Alexandra Abredat 14. August 2025
Der Gewöhnliche Odermennig, botanisch Agrimonia eupatoria, trägt viele Namen: Kleiner Odermennig, Gemeiner Odermennig, Ackerkraut oder Leberklee – je nachdem, ob man ihn gerade als Wildpflanze, Heilkraut oder Pflanzenliebhaber ansieht. Die heimische Wildstaude gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein echter Dauerbrenner auf trockenen Wiesen, an Waldrändern und an kalkhaltigen Böden bis in 1200 Meter Höhe. Wuchs & Blätter – ein Haariges Vergnügen Der Odermennig ist ausdauernd krautig, bildet zunächst eine bodennahe Blattrosette und schießt dann mit einem langen, verzweigten Stängel bis zu 150 Zentimeter in die Höhe. Dabei trägt er eine tiefreichende Pfahlwurzel, die ihn auch durch trockene Sommer sicher navigiert. Die Blätter sind gefiedert, graufilzig auf der Unterseite und wechseln in einem Blatt größere und kleinere Fiederblättchen ab – insgesamt 11 bis 22 pro Blatt. Am Stängel sind die Haare unterschiedlich lang, ein Detail, das Botaniker begeistert und Gärtner gelegentlich kitzelt. Blüten – kleine Sonnenfänger Von Juni bis September zeigt der Odermennig seine traubigen, gelben Blütenstände. Jede Blüte ist fünfzählig mit bis zu 20 Staubblättern und einem mittelständischen Fruchtknoten. Reichlich Pollen locken Honigbienen, Schwebfliegen, Fliegen und Blütenkäfer an, die sich am Buffet bedienen. Der Blütenstand wächst kontinuierlich, sodass man unten schon die ersten Früchte, verblühte Blüten und Knospen gleichzeitig bestaunen kann – ein bisschen wie ein lebendiges Herbarium. Früchte – der kleine Klettmeister Die Früchte sind verkehrt-kegelförmige Sammelnussfrüchte mit Stacheln, die sich gern in Fell und Kleidung verfangen. Dank dieser cleveren Epichorie reisen die Samen auf dem Rücken von Rehen, Wildschweinen oder abenteuerlustigen Gärtnern durch die Landschaft. Standort & Boden – Sonne satt Kleiner Odermennig liebt sonnige bis halbschattige, trockene Standorte mit kalkhaltigen, stickstoffarmen Böden. Klassische Vorkommen sind Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Waldränder und Hecken – im Tiefland eher selten. Er ist eine Kennart des Klee-Odermennig-Saums (Trifolium-Agrimonietum) und ein typischer Bewohner kalkreicher Mittelgebirgslagen. Ökologischer Wert – nützlicher Nachbar Nicht nur Bienen und Schwebfliegen schätzen ihn: Die Raupen des Kleinen Würfel-Dickkopffalters fressen seine Blätter. So trägt er zur Artenvielfalt bei – und sieht dabei noch hübsch aus. Heilwirkung & Historie – mehr als nur hübsch Der Odermennig ist ein altbewährtes Heilkraut: Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherische Öle unterstützen Leber, Milz, Galle und Darm. Früher wurden die Blätter auch getrocknet und als Tee bei Magenbeschwerden oder äußerlich bei Juckreiz verwendet. Namen wie Magenkraut, Leberklee oder Brustwurz verraten schon seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Textilkunst war der Kleine Odermennig aktiv: Mit Alaun lieferte er einen gelben Farbstoff, nicht besonders haltbar, dafür aber charmant historisch. Für Gartenfreunde Wer ihn im eigenen Garten integrieren möchte, findet im Odermennig einen pflegeleichten Partner für naturnahe Staudenbeete, sonnige Gehölzränder oder Steingärten. Er bringt Farbe, Nektar für Bestäuber und einen Hauch historischer Kräuterkunde in jedes Beet – ohne zu zicken.  Quellen: www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/odermennige/odermennig www.gaissmayer.de/web/shop/gestaltung/verwendungsschwerpunkte/faerbepflanzen/172/agrimonia-eupatoria/5124/ de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Odermennig
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Absinth – was ist drin? Absinth ist eine Wermutspirituose, aber nicht zu verwechseln mit Vermouth – das sind nämlich zwei völlig verschiedene Dinge! Absinth besteht meist aus dem magischen Trio: Wermut, Anis und Fenchel. Diese drei Kräuter sind quasi die Hauptakteure im Geschmackskonzert. Doch damit nicht genug: Hersteller verfeinern die Spirituose oft mit allerlei weiteren Kräutern wie Ysop, Zitronenmelisse, Minze, Kalmus, Angelikawurzel (Engelswurz), Wacholder, Koriander, Muskat und Veronica. Manchmal wird Anis durch den günstigen Sternanis ersetzt, ähnlich wie beim Gin. Diese Kräutervielfalt macht Absinth so komplex und spannend. Die grüne Farbe kommt übrigens nicht von einem Lebensmittelfarbstoff, sondern vom Chlorophyll aus den Kräutern – was auch der „Grünen Fee“ ihren Namen gab („La fée verte“). Wo kommt Absinth her? Obwohl man Absinth heute in ganz Europa herstellt, stammt das Getränk ursprünglich aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Kanton Neuchâtel. Dort wurde Ende des 18. Jahrhunderts die Rezeptur erfunden, vermutlich von einem Arzt, der die Heilkräfte des Wermuts nutzte. Militärärzte erkannten bald die praktische Verwendung und verabreichten Absinth als Mittel gegen Malaria und für sauberes Trinkwasser – eine Art frühes „Medizinfläschchen“ für Soldaten [10]. Frankreich machte daraus im 19. Jahrhundert ein gesellschaftliches Ereignis: die berühmte „grüne Stunde“ (heure verte), in der besonders Künstler und Literaten die Grüne Fee feierten [6][7]. Warum wurde Absinth verboten? Vielleicht hast du schon gehört, dass Absinth von 1915 bis 1991 verboten war. Aber warum eigentlich? Einen wirklich triftigen Grund gab es nicht. Absinth wurde zum Sündenbock, als 1905 ein Mordfall in Pontarlier (Frankreich) mit dem Absinthkonsum des Täters in Verbindung gebracht wurde. Dieses Ereignis löste eine moralische Panik aus, die in Frankreich und der Schweiz zu Verboten führte, während in Ländern wie Portugal, Spanien oder Großbritannien das Getränk weiterhin erlaubt war [4][5]. Grund für die Angst war der Wirkstoff Thujon aus dem Wermut, von dem man annahm, er mache süchtig oder wirke drogenähnlich. Heute wissen wir dank moderner Forschung: Der Thujongehalt ist so gering, dass nur massiver, übermäßiger Konsum negative Auswirkungen haben kann. Der eigentliche Rausch kommt vom Alkohol, der mit mindestens 55 bis 66 Prozent Volumenprozent recht hoch ist – manche Sorten erreichen sogar 80 bis 85 % [11][12].
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Meine Kamera-Ausrüstung – für Pflanzen, Tiere und alles, was nicht stillhält Einleitung Es gibt Leute, die gehen zum Fotografieren ins Studio. Ich gehe ins Gestrüpp. Während andere sich im klimatisierten Raum mit Latte Macchiato und perfekt platziertem Kunstlicht vergnügen, liege ich bäuchlings im Waldboden, kriege Moos in die Ärmel und knipse so nah an einer Blüte, dass der Schmetterling mir wahrscheinlich gleich seinen Stundenplan zeigt. Meine Kamera – eine treue Canon 80D – macht das alles mit. Sie hat schon mehr Dreck gesehen als ein Wanderstiefel und mehr Nieselregen abbekommen als ein Hundespaziergang im November. Ich fotografiere am liebsten Pflanzen, Tiere und die kleinen Momente draußen, die man nur sieht, wenn man mit der Nase im Farn steckt. Und weil Licht in der Natur ungefähr so zuverlässig ist wie ein Eichhörnchen, das man „Bleib!“ zuruft, sind lichtstarke Objektive für mich keine Luxusspielerei, sondern reine Notwendigkeit. Wenn die Sonne plötzlich hinter einer Wolke verschwindet, bin ich froh, wenn mein Objektiv einfach sagt: „Kein Problem, ich mach das schon.“ Die Kamera: Canon 80D – Die Unerschütterliche Die Canon 80D ist seit Jahren meine Begleiterin – vielseitig, reaktionsschnell und so robust, dass sie vermutlich auch einen unfreiwilligen Ausflug in den Bach überleben würde (getestet habe ich es lieber nicht). Kein High-End-Model, aber für mich High-Friend: Sie liefert erstklassige Fotos in allen möglichen Situationen und macht alles mit – von Tauwiesen am Morgen bis zu staubigen Feldwegen. 💬 Rucksack-Dialog: 80D : „Leute, wir ziehen los!“ SIGMA 105mm : „Bitte sag mir, es sind Blumen.“ Canon 100-400mm : „Ich will Rehe. Oder Bussarde. Oder wenigstens ein Hase mit Termin.“ Tokina : „Ich nehme alles. Hauptsache viel Himmel!“ Mein Herzstück: SIGMA 105mm F2.8 DG DN Macro | Art Wenn ich Pflanzen und Insekten fotografiere, ist dieses Objektiv mein Seelenverwandter. Es kommt so nah ran, dass jede Blütennarbe und jeder Tautropfen aussieht wie aus einem Märchen. Sigma hat sein „Billigobjektiv“-Image schon lange abgeschüttelt – und dieses Modell ist der Beweis. Kein eingebauter Stabilisator? Brauche ich nicht. Hier zählt pure optische Leistung. 💬 Rucksack-Dialog: Ich: „105er, heute bist du dran.“ 105mm : „Perfekt! Ich will so nah ran, dass die Biene denkt, ich sei eine neue Blütensorte.“ Mein erstes Liebe-auf-den-ersten-Klick-Objektiv: SIGMA 50-100mm F1.8 DC HSM Mein Einstieg in die Welt der guten Optik – und bis heute unverzichtbar. Für Portraits von Menschen wunderbar, für Tiere fast noch besser. Meine Uhus im Abendlicht? Mit dieser Lichtstärke so klar, dass man glaubt, sie hätten extra für mich stillgehalten. 💬 Rucksack-Dialog: 50-100mm : „Also… wenn’s Portraits gibt – von Mensch oder Tier – bin ich dabei.“ Ich: „Uhu im Abendlicht?“ 50-100mm : „Na klar. Mit mir sieht er aus, als hätte er für die Vogue posiert.“ Der Ferngucker: Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Für alle Tiere, die lieber Sicherheitsabstand halten. Mit diesem Telezoom der professionellen L-Serie hole ich Rehe, Füchse oder Greifvögel so nah heran, dass man fast ihr Frühstück zählen könnte. Scharf bis in die Ecken, wetterfest und trotzdem noch handlich. 💬 Rucksack-Dialog: 100-400mm : „Zu weit weg? Kein Problem.“ Ich: „Heute Rehe.“ 100-400mm : „Ich bring sie dir auf Armlänge – und bei Regen? Ich lach dem Wetter ins Gesicht.“ Der Weitblicker: Tokina AT-X 116 PRO DX II (11-16mm f/2.8) Wenn die Landschaft atmet und der Himmel größer scheint als die Erde, kommt dieses Weitwinkel zum Einsatz. Lichtstark, scharf im Zentrum, und an den Rändern manchmal etwas sanfter – aber genau das gibt Naturaufnahmen oft eine besondere Tiefe. 💬 Rucksack-Dialog: Tokina : „Ich will Himmel! Viel Himmel! Und Blumenwiesen, die aussehen, als würden sie nie enden.“ Ich: „Randunschärfe?“ Tokina : „Das ist keine Schwäche, das ist Kunst.“ Fazit – Team Naturfotografie Meine Kameraausrüstung ist kein prunkvoller Fuhrpark, sondern ein eingespieltes Team, das mich bei jedem Abenteuer in der Natur begleitet. Vom Tau auf Spinnennetzen über den Blick eines Uhus bis hin zu Rehen im Morgennebel – wir halten zusammen. 💬 Rucksack-Abschluss: 80D : „Mission erfüllt.“ 105mm : „Makro-Magie geschafft.“ 50-100mm : „Uhu wie ein Star fotografiert.“ 100-400mm : „Rehe auf Armlänge.“ Tokina : „Himmel eingefangen.“ Ich: „Danke, Team. Ohne euch wäre die Natur nur halb so schön – und meine Fotos auch.“
Mehr anzeigen