Aphrodisiaka – Elixiere und Rezepte für die Liebe

Alexandra Wizemann

Aphrodisiaka – Elixiere und Rezepte für die Liebe

Phantasievolle, skurrile und wirksame Mittel wurden erdacht, um eines der größten Vergnügen, die das Leben bietet, in seiner ganzen Fülle genießen zu können.

Schon im alten China wusste man, dass ein erfülltes Sexualleben Gesundheit und ein hohes Alter verspricht. Die nach der griechischen Liebesgöttin Aphrodite benannten Mittel, die der Liebe auf die Sprünge helfen sollen, weisen eine schier unerschöpfliche Vielfalt auf und sind in aller Welt anzutreffen, von den alten südamerikanischen Kulturen über den Orient bis zum Europa von heute. Hier werde ich mich aber nur auf Pflanzen, Gewürze und Düfte begrenzen.

Aphrodite – die Göttin der Liebe

Im antiken Griechenland war Aphrodite die Göttin der Liebe, die unter den Gottheiten des Olymp einen hohen Rang einnahm. Ihre Herkunft ist ungewiss. Womöglich wurde ihr Kult aus dem Osten eingeführt, wo es schon früher hohe weibliche Gottheiten gab. Aphrodite könnte von der assyrischen Göttin Ishtar, der phönizischen Astarte oder der arabischen Alilat abstammen, die als Mondgöttinnen verehrt wurden.

Aphrodite war Sinnbild des blühenden Lebens im vegetativen und animalischen Bereich. Eine Darstellung zeigt sie als halb männliche und als halb weibliche Gottheit, die das Aktive und das Passive der Schöpfung vereint und üppiges Wachstum und Produktivität symbolisiert.

Da man glaubte, Aphrodite habe sich aus der wogenden Gischt erhoben, war ein weiteres ihrer Symbole das Meer. Deshalb stand sie für die fruchtbringenden Kräfte des Wassers.

In der animalischen Welt ist Aphrodite die Göttin der Triebe, bei den Menschen versinnbildlicht sie Geburt, Ehe und Familienleben. Als Göttin der derberen Spielarten der Liebe inspiriert sowohl Männer als auch Frauen.

Aphrodite wurde als das Ideal der weiblichen Schönheit betrachtet und häufig in Kunstwerken verewigt. Die wohl bekannteste Darstellung ist das Gemälde „Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli aus dem 15. Jahrhundert.

Zu ihren Symbolen und Attributen zählen der Spatz und der Hase als Sinnbilder der Fruchtbarkeit, der Schwan und der Delphin wegen ihrer Verbindung zum Meeresgott sowie die Schildkröte, die für Häuslichkeit steht. Aphrodite wird durch die Rose, den Mohn und den Lindenbaum dargestellt.

Aphrodite ist mit der römischen Göttin Venus gleichzusetzen. Zwei Tempel in Rom waren ihr geweiht und beim Fest der Vinalia Priora als Beschützerin der Ernte verehrt. Die Vinalia waren altrömische Weinfeste und ein Fest fand am 19. August, der ebenfalls der Venus geweiht war, statt. Am 19. August war der Weihetag (Natalis templi) des Venustempels beim Circus Maximus und des Heiligtums in luco Libitinae.

In der Literatur ist Venus untrennbar mit Adonis verbunden, einem Jüngling von bemerkenswerter Schönheit. Adonis war der Sohn von Theias, dem König von Syrien und seiner Tochter Smyrna.


Düfte, die die Sinne wecken

Seit Aphrodite Hektor mit Rosenöl einrieb, gilt die Rose als das stärkste und sinnlichste unter den natürlichen Duftstoffen. „Erfülle deine Wohnstätte … mit einer Vielzahl von Düften wie Moschus und mit den Wohlgerüchen von Rosen, Orangenblüten, Narzissen, Jasmin, Hyazinthen und Nelken … fülle goldene Räuchergefäße mit grüner Aloe und Ambra … befestige die Aufhängung so, dass nichts von diesen Wohlgerüchen verfliegen kann … wenn der Räucherdampf stark genug ist, lass deine Angebetete kommen. So empfahl es Abū Abdallāh Muḥammad an-Nafzāwī (im Deutschen auch mit Scheikh Nefzawi) im Buch „Der parfümierte Garten“ (auch Der duftende Garten) aus dem frühen 15. Jahrhundert, das aufgrund seiner erotischen Geschichten und freizügigen Behandlung menschlicher Sexualität schon im 19. Jahrhundert auf großes Interesse in Europa stieß. 

Die Römer versuchten ihr Glück mit dem verschwenderischen Umgang mit exotischen Parfüms und Cremes. Die Macht der Duftstoffe ist auch an mehreren Stellen in der Bibel erwähnt, zum Beispiel im Hohelied [5.13] Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewürzkräuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lilien, die von fließender Myrrhe triefen.

Zibet und Ambra waren besonders bei reichen und gebildeten Römern beliebt. Zibet ist ein stark und im natürlichen Zustand äußerst unangenehm, faulig riechendes, öliges, dickflüssiges Sekret der Zibetkatzen. Moschus wird aus einer Drüse des Moschus-Hirschis gewonnen und findet bis heute in zahlreichen Parfums Verwendung.

Hast du schon einmal an eine stimulierende Partnermassage mit Muskatellersalbei-Öl gedacht? Der Stimmungsaufheller aus dem Kräutergarten wurde schon vor Jahrtausenden wegen seiner berauschenden Wirkung als Aphrodisiakum eingesetzt. Der Duft des Öles löst Verspannungen und wirkt erotisierend. Muskatellersalbei-Öl bewährt sich aber auch als Stresslöser und Antidepressivum. Bereits wenige Tropfen dieses hochwirksamen Öls stärken deine emotionale Ausgeglichenheit, vertreiben Melancholie, Sorgen und Ängste und richten einen positiven Zustand der Zuversicht ein. Ausschlagend ist die Kombination aus dem stressreduzierenden Linalool und dem hormonausgleichenden Sclareol.


Liebestränke und Liebeszauber

Der vermutlich am häufigsten zitierte Liebestrank bzw. Liebeszauber ist der, den Oberon in Shakespeares „Sommernachtstraum“ deklamiert, um Titania zu verhexen:

Doch merkt ich auf den Pfeil, wohin er fiele;
Er fiel gen Westen auf ein zartes Blümchen,
Sonst milchweiß, purpurn nun durch Amors Wunde,
Und Mädchen nennen's „Lieb' im Müßiggang“.
Hol mir die Blum! Ich wies dir einst das Kraut;
Ihr Saft, geträufelt auf entschlafene Wimpern,
Macht Mann und Weib in jede Kreatur,
Die sie zunächst erblicken, toll vergafft.
Hol mir das Kraut; doch komm zurück, bevor
Der Leviathan eine Meile schwimmt.


Mein Gartenkräuter-Liebestrunk ist aus verschiedenen Kräutern und Gewürzen zusammengestellt, die in Kombination stark die Libido steigern und für längere Erektionen sorgen können.

Zutaten:

# 1 TL Frauenmantel

# 1 TL Rosmarin

# 1 TL Basilikum

# 1 TL Zimt (frisch gemahlen)

# 4 Wildrosenblüten

# 1 Liter heißes Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten mit dem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Regelmäßig über den Tag verteilt trinken.


Das Gesetz der Ähnlichkeit und die Lehre von den Zeichen

Wie in der Kräutermedizin, so schloss man auch bei den Aphrodisiaka vom Aussehen einer Pflanze auf ihre speziellen Eigenschaften. Die Form der Wurzeln wie zum Beispiel vom Herzblatt (Parnassia), Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) oder Leberblümchen (Anemone hepatica) wiesen auf ihre eigentümliche Funktion hin. Das trifft besonders auf die Alraunenwurzel (Mandragora), die an einen menschlichen Körper erinnert, zu. Beim Ginseng (Panax ginseng), der seinen Ursprung im Orient hat, ist es ähnlich. Es ist kein Zufall, dass viele Gemüse, denen eine aphrodisische Wirkung nachgesagt wird, eine phallische Form besitzen. Ganz oben auf der Liste stehen Spargel, Karotte und Pastinake. Rote, reife Beeren sind dagegen das Sinnbild für einen verführerischen Kuss.

Das Gesetz der Ähnlichkeit besagt, dass Ähnliches wieder Ähnliches hervorruft oder das sich die Wirkung gleicht. Davon wurde die Lehre der Zeichen abgeleitet, die jede Pflanze kennzeichnet und auf die Verwendung hinweist. Zum Beispiel Johanniskraut. Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet und hochgeschätzt. Die getrocknete Wurzel hat ein phallisches Aussehen und ähnelt dem Ginseng. Johanniskraut unterscheidet sich aber dadurch, dass man es nicht essen muss, um das Liebesverlangen zu steigern. Die Wirkungsweise ist eher magischer Natur, die getrocknete Wurzel wird in einem Leinensäckchen um den Hals getragen.


Im Garten von Theodor Fontane

Die hohen Himbeerwände
Trennten dich und mich,
Doch im Laubwerk unsre Hände
Fanden von selber sich.
Die Hecke konnt' es nicht wehren,
Wie hoch sie immer stund:
Ich reichte dir die Beeren,
Und du reichtest mir deinen Mund.
Ach, schrittest du durch den Garten
Noch einmal im raschen Gang,
Wie gerne wollt' ich warten,
Warten stundenlang.


Aus dem Schoß der Natur ins Reich der Sinne

Es gibt natürliche Aphrodisiaka, wie Kräuter, Gewürze und Düfte, die das sexuelle Lustempfinden steigern können. Und sie sind nicht mal schwer zu bekommen, sondern du hast sie wahrscheinlich sogar schon Zuhause.

Als natürliches Viagra stehen feurige Gewürze ganz oben auf der Liste. Ob Ingwer, Chili oder Meerrettich – alles, was scharf ist, macht auch scharf. Denn die in den scharfen Gewürzen enthaltenen Stoffe und ätherischen Öle sorgen für eine bessere Durchblutung.


Weitere Pflanzen

Brennnessel (Urtica)

Die gesundheitsfördernde Heilwirkung der Brennnessel ist bekannt. Weniger bekannt ist ihre Anwendung als natürliches Viagra und ihre starke stimulierende Wirkung. Verwendet wird der Samen, der nach der Ernte im Sommer getrocknet wird und ideal für Müsli, Joghurt oder Salat ist. Der Brennnessel Samen hat die Eigenschaft, im Becken sowie den Genitalien die Blutzirkulation anzuregen. Zudem ist er sehr proteinhaltig, was wiederrum sehr gut gegen Impotenz und zur allgemeinen Stärkung dient.


Johanniskraut (Hypericum)

Nicht nur die Nerven, sondern auch die Sexualhormone werden durch Johanniskraut angeregt. Nicht umsonst wird von dem Liebestee gesprochen, der für Erotik durch Stimmungsaufheller sorgt und als Scharfmacher die Libido steigern kann.


Frauenmantel (Alchemilla)

Wie der Name schon vermuten lässt, eignet sich der Frauenmantel besonders für Frauen. Das Liebeskraut hat eine entkrampfende und entspannende Wirkung auf den Unterleib und stärkt die weiblichen Organe. Männer müssen nicht auf den Frauenmantel verzichten, bei ihnen soll er potenzsteigernd wirken.


Beifuß (Artemisia)

Der gemeine Beifuß wächst zahlreich an Feld- und Wiesenrändern und ist eher ein unauffälliges Kraut. Beifuß ist sowohl in der Küche als Gewürz für zahlreiche Gerichte sowie als Heilkraut bekannt. Sein ätherisches Öl zählt zu den stärkten und beliebtesten natürlichen Aphrodisiaka und hat eine ausgesprochen lustanregende und zugleich berauschende Wirkung. Zur Herstellung eines Tees kannst du sowohl die Blätter als auch die Blüten verwenden. Ein Teelöffel getrocknete Pflanzenteile mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und abgedeckt drei Minuten ziehen lassen. Beifuß eignet sich auch zum räuchern und kann so ebenfalls seine stimulierende Wirkung entfalten.


Anis (Piminella)

Ursprünglich stammt Anis aus dem östlichen Mittelmeerraum, wird heute aber weltweit in den gemäßigten Gebieten mit gemäßigtem Klima angebaut. Die lichtliebende Pflanze wird seit der Antike als stimulierendes Gewürz eingesetzt. Denn Anis regt die Sekretion desweiblichen Hormons Östrogen an und fördert damit einen regelmäßigen weiblichen Zyklus. Männer sollten bei den Inhaltsstoffen von Anis vorsichtig sein, es hat sich gezeigt, dass zu viel Ouzo oder Pernod die Potenz einschränken können.


Basilikum (Ocimum)

Basilikum kennt man als beliebte Zutat für Salate und als Kombipartner zu Tomaten. Aber das feine, leicht pfeffrig-würzige Aroma der Würzpflanze wirkt nicht nur appetitanregend, sondern auch luststeigernd. Die Inhaltsstoffe wirken entkrampfend auf die Verdauungsorgane und stärken das Nervenkostüm.


Sellerie (Apium)

Mit seinem hohen Gehalt an Vitamin E und C stärkt der Sellerie nicht nur das Immunsystem, sondern auch so manches andere, was für ein gelingendes Liebesspiel vonnöten ist. Im Sellerie ist Androsteron enthalten, das den männlichen Sexuallockstoffen gleicht. Besonders potenzsteigernd soll übrigens Selleriesalat sein. Sellerie verliert seine aphrodisierenden Wirkstoffe beim Kochen. Also immer schön frisch verwenden.


Liebstöckel (Levisticum)

Besser bekannt als Maggikraut, hat der Liebstöckel einen leicht bitteren und herb würzigen Geschmack und wirkt wärmend und entkrampfend auf den Unterleib. Deshalb verhilft Liebstöckel eher den Frauen zu Lust und Liebe als den Männern.


Mönchspfeffer (Vitex)

Versuche haben gezeigt, dass der Mönchspfeffer einen positiven Einfluss auf den weiblichen Zyklus hat. Auch während der Wechseljahre kommt Mönchspfeffer häufig zum Einsatz. Außerdem wird bei der Einnahme die Freisetzung von Serotonin (Serotonin ist ein Botenstoff, der in unserem Nervensystem Informationen weitergibt) angekurbelt, was sich insgesamt Libido fördernd auswirkt. Wenn du die Pille nimmst, dann solltest du den Mönchspfeffer meiden.


Echtes Eisenkraut (Verbena)

Das Echte Eisenkraut regt die Produktion von Oxytocin an, jenem Hormon, das unsere Bereitschaft zum Kuscheln erhöht. Außerdem enthält das Heilkraut Phytoöstrogene, die sich positiv auf den Eisprung auswirken sollen. 


Mehr Lust auf Liebe?

Pflanzen, Gewürze und Düfte können dir helfen, Zeiten der Lustlosigkeit zu überwinden. Manchmal reicht es bereits, mehr Sinnlichkeit zu erleben oder sich zu entspannen und zu genießen. Wie auch immer, finde es heraus. Wohlriechende Düfte, ein stimulierendes Gericht oder ein anregendes Bad dienen der sinnlichen Inszenierung, der raffinierten atmosphärischen Einstimmung. Lass dich inspirieren!


Quellen:

Zeitschrift: Landliebe Land Apotheke Frühjahr 1 /2022, Seite 48 und 49

Buch: Aphrodisiaka Ars Edition ISBN 3-7607-1188-x

Buch: Scharfe Sachen – ein erotisches Kochbuch, Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 3-423-36075-5

www.freundin/aphrodisiaka

www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/naturheilkunde/aetherische-oele-uebersicht/muskatellersalbei

www.mein-gartenexperte.de/gartenkraeuter-aphrodisiaka-natuerlich-das-liebesleben-anregen

www.mein-gartenexperte.de/gartenkraeuter-aphrodisiaka-natuerlich-das-liebesleben-anregen

www.sanddornhof.at/kraeuter-magazin/aphrodiesierende-kraeuter/

www.kostbarenatur.net/wilde-kraeuter-fuer-die-liebe/

www.news.de/reisen-und-leben/855700429/aphrodisierende-kraeuter-mit-wirkung-auf-libido-und-sexuelle-lust-brennnessel-pfefferminze-johanniskraut-basilikum-beifuss/1/

www.lubera.com/de/gartenbuch/kraeuter-als-natuerliches-aphrodisiakum-p4678

www.mein-schoener-garten.de/lifestyle/gruenes-leben/aphrodisierende-pflanzen-natuerliches-viagra-33796

von Alexandra Abredat 8. September 2025
Stell dir eine blühende Sommerwiese vor: Überall wiegen sich kleine, zarte weiße Schirmchen im Wind, es summt und brummt. Idylle pur – oder etwa nicht? Denn diese „Engelsdolden“ sind die geheime Mafia der Pflanzenwelt . Während Karotten, Petersilie und Fenchel brav unsere Teller zieren, lauern im gleichen Blütenschirm tödliche Serienkiller: Gefleckter Schierling, Wasserschierling, Hundspetersilie . Die Doldenblütler sind eine Familie mit Doppelleben : die eine Hälfte würzt dein Gulasch, die andere sorgt dafür, dass schon ein kleiner Fehlgriff tödlich enden kann. Mit ihren ätherischen Ölen bereichern sie Küche und Medizin – aber seit Sokrates’ Zeiten auch die Kriminalgeschichte der Menschheit. Bild unten: Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
von Alexandra Abredat 8. September 2025
Der Klimawandel bringt nicht nur Schlagzeilen über Dürre und Hitzerekorde, sondern auch völlig neue Pflanzen auf unsere Äcker. Was vor wenigen Jahrzehnten noch nach exotischem Superfood klang, wächst inzwischen zwischen Rhein, Elbe und Spree: Quinoa, Süßkartoffeln – und sogar Sorghum, eine Hirseart aus Afrika. Manche Landwirte träumen schon davon, dass auch in Deutschland Reisfelder mit Reihern zur Sommerlandschaft gehören könnten. Sorghum – Afrikas robustes Süßgras Botanisch gehört Sorghum (Sorghum bicolor) zur Familie der Süßgräser – also eng verwandt mit Mais, aber deutlich zäher. Seine Wurzeln können bis zu zwei Meter tief in den Boden reichen, was ihm einen klaren Vorteil in trockenen Sommern verschafft. In Afrika wird Sorghum seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel genutzt, bei uns kommt es bisher vor allem als Futterpflanze zum Einsatz. Spannend für Landwirte: Sorghum wird weder von Krähen noch von Wildschweinen geplündert, und auch Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer interessieren sich nicht für die Pflanze. In Hessen, Rheinland-Pfalz oder Brandenburg gibt es inzwischen erste Felder – und sogar deutsche Whiskey- und Bierbrauer haben ein Auge auf das exotische Korn geworfen. Süßkartoffeln – die Diva mit Trichterblüten Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist keine Verwandte unserer Kartoffel, sondern gehört zu den Windengewächsen. Wer die Knolle im Garten anbaut, wird mit zarten trichterförmigen Blüten belohnt, die entfernt an ihre Schwester, die Zaunwinde, erinnern. Unterirdisch bildet die Pflanze verdickte Speicherwurzeln – unsere süßen Knollen. Sie liebt Wärme: Ab 20 °C fühlt sie sich wohl, unter 10 °C nimmt sie es persönlich. Deshalb gedeiht sie vor allem in milden Regionen wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Nach der Ernte brauchen die Knollen ein „Curing“, eine Art Nachreifung bei rund 25 °C, damit die Schale aushärtet und die Bataten lagerfähig werden. Botanisch spannend: Süßkartoffeln gibt es nicht nur in Orange, sondern auch in Lila oder fast Weiß – ein Fest für Foodies und Fotografen. Quinoa – Spinat im Körnerkostüm Quinoa (Chenopodium quinoa) ist streng genommen kein Getreide, sondern ein sogenanntes Pseudogetreide. Botanisch gehört es zur Familie der Fuchsschwanzgewächse – und ist damit eher mit Spinat und Roter Bete verwandt als mit Weizen. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt hübsche, aufrechte Blütenrispen und kleine Körner, die von Natur aus mit bitteren Saponinen überzogen sind. Das schützt sie vor hungrigen Vögeln, wir Menschen spülen die Bitterstoffe einfach weg. In Südamerika wird Quinoa seit über 6.000 Jahren als Grundnahrungsmittel geschätzt. Inzwischen wächst es auch in Deutschland – vor allem in Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Sein Vorteil: Quinoa liebt Sonne, kommt aber auch mit trockenen Böden gut zurecht. Und kulinarisch bringt es eine nussige Note in Salate, Bowls und Risottos. Reis – Gras mit Zukunft Reis (Oryza sativa) gehört ebenfalls zu den Süßgräsern und ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt – vor über 6.000 Jahren wurde er in China kultiviert. Botanisch betrachtet ist jedes Reiskorn ein Grassamen – also im Prinzip „Gras zum Löffeln“. Noch steckt der Reisanbau in Deutschland in den Kinderschuhen, aber im Altmühltal in Bayern gibt es erste Projekte mit Nassreis. Die gefluteten Felder locken nicht nur neugierige Spaziergänger, sondern auch Reiher an. Ob Reis einmal so selbstverständlich wie Roggen oder Gerste auf unseren Feldern stehen wird, bleibt abzuwarten – aber denkbar ist es. Immerhin gibt es weltweit über 120.000 Reissorten, da findet sich sicher auch die eine oder andere für deutsche Böden. Wusstest du schon? Süßkartoffeln sind Speicherwurzeln, keine Knollen. Botanisch gesehen sind sie also die dicken Muskeln der Pflanze. Quinoa blüht in allen Farben von Gelb bis Rot – manchmal sehen die Felder aus wie Konfetti. Sorghum kann in heißen Sommern mehr Ertrag liefern als Mais – und wächst dabei bis zu drei Meter hoch. Reisfelder schaffen neue Lebensräume für Amphibien, Libellen und Wasservögel – kleine Öko-Oasen im Ackerbau. Quellen: www.bluewin.ch/de/news/schweiz/wie-der-klimawandel-unsere-felder-umkrempelt-377601.html
von Alexandra Abredat 23. August 2025
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine Königin, die ihre Krone stets in Richtung Sonne trägt. Mit ihrem strahlend-gelben Haupt überragt sie vieles im Garten und hat seit Jahrhunderten die Herzen erobert – als Nahrungsquelle, Symbol und Muse der Kunst.
von Alexandra Abredat 21. August 2025
Szene 1: Crown Princess Margareta – der royale Einzug „Ah, endlich wieder Sonne!“, raunt Margareta, während sie ihre apricot-orange Blütenblätter in den Himmel reckt. Ich stolpere beim Auspacken beinahe über den Rosentopf – typisch Gärtnerin. „Ganz schön tollkühn, diese menschlichen Hände“, murmelt Margareta und wirft mir einen leicht entrüsteten Blick zu. Doch kaum hatte sie die Erde berührt, breitete sich ihr königlicher Duft über das Beet und verwandelte jeden Schritt in eine royale Zeremonie. Szene 2: Boscobel™ – die historische Diva „Oh, ich hoffe, sie weiß, wie man mit Stil gießt“, flüstert Boscobel™ mit einem Hauch von Myrrhe. Korallenrosa Knospen öffnen sich zu eleganten Rosetten, während ich aus Versehen einen Ast abknicke. „Oh dear!“, schnauft Boscobel™, „Wenn das ihr Ernst ist, sollten wir ernsthaft über einen Gärtnerkurs nachdenken.“ Ihre historische Eleganz steht unerschütterlich, trotz meiner Tollpatschigkeit, die ihr wie ein komisches Theater vorkommt.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Im August 2025 dürfen Nachtschwärmer und Himmelsfreunde den Vollmond besonders bewundern: hell, rund und in einer echten Planetenshow eingebettet. Astronomisch betrachtet erreicht der Vollmond am 9. August 2025 seinen Höhepunkt – und ja, das ist genau der Tag, an dem ich 53 Jahre alt werde. Also doppelt Grund zu feiern: einmal für mich, einmal für den Mond! Schon ein paar Tage davor oder danach ist er aber so gut zu sehen, dass man keine Sekunde verpassen muss. Dieses Jahr steht er im Sternbild Wassermann und wird von einer seltenen Planetenkonstellation begleitet – Saturn und Neptun ganz in der Nähe, Venus und Jupiter als Doppelpack, dazu Merkur und Uranus (letztere nur mit Teleskop sichtbar). Ein Himmelsballett deluxe! Vom Erntemond zum Störmond Der Vollmond im August trägt viele Namen – der gebräuchlichste im deutschsprachigen Raum ist der Erntemond. Früher hell genug, damit Landwirte auch nach Sonnenuntergang noch ihre Felder bestellen konnten, heißt er auch manchmal „Ernting“. Aber warum „Störmond“? Keine Angst, der Mond stört niemanden. Der Name kommt von einem richtig fetten Fisch: dem Stör. In Nordamerika war der August traditionell die beste Zeit, diesen Süßwasser-Riesen zu fangen. Deshalb taucht der Störmond im Maine Farmer’s Almanac auf – und hat sich in die Reihe der traditionellen Mondnamen eingereiht. Weitere poetische Namen für den August-Vollmond: Roter Mond, Maismond, Gerstenmond, Kräutermond, Getreidemond oder sogar Hundemond. Wer sich den Mond ansieht, darf also frei wählen, welchen Namen er ihm gibt – Hauptsache, man genießt das Schauspiel. Der Mond – unser treuer Nachbar Klein, rund und dennoch mächtig: Mit einem Durchmesser von etwa 3.475 Kilometern ist der Mond der größte Trabant im Verhältnis zur Größe seines Planeten. Und er hat’s in sich: Er beeinflusst Ebbe und Flut, stabilisiert die Erdachse – und sorgt so für ein Leben, wie wir es kennen. Außerdem war er der erste und bisher einzige Himmelskörper, auf dem Menschen ihre Stiefelabdrücke hinterließen. Auch Tiere nutzen ihn: Zugvögel orientieren sich am Mond, manche Fische und Krabben richten ihre Fortpflanzung nach seinen Phasen aus. Menschen hingegen? Nun, ein bisschen Schlaflosigkeit, nächtliches Umherirren oder romantisches Mondschauen schadet sicher nicht – und Geburtstage im Mondschein sowieso nicht. August-Vollmond 2025: Tipp für Beobachter Wer den Störmond sehen will, sollte sich einen klaren Abend aussuchen. Hoch am Himmel leuchtet er so hell, dass man fast ohne Straßenlaternen auskommt. Pack die Decke, ein Fernglas oder die Kamera ein – und genieße den Mond, der seit Jahrtausenden Menschen, Tiere und Fische fasziniert. Bonus: Wenn du am 9. August auch Geburtstag hast, wird der Mond dir sogar ein extra helles „Happy Birthday“ ins Gesicht scheinen. Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Mond www.augsburger-allgemeine.de/panorama/warum-der-vollmond-im-august-2025-auch-stoermond-heisst-6-8-25-109081892
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Manche Leute fahren für ein Wochenende ans Meer, andere in die Therme – und ich tuckerte mit meinem PS-armen Auto 2,5 Stunden lang von Künzelsau in den Schwarzwald. Wer schon einmal dort war, weiß: die Berge sind nicht zimperlich. Der Schwarzwald ist ein anderer Wald als der, den ich von Hohenlohe oder Heilbronn kenne. Hier wirkt alles ein wenig geheimnisvoller: die vielen Nadelbäume – Weißtannen, Fichten und Kiefern – ragen dicht und majestätisch empor, das Licht ist gedämpft, fast so, als hätte der Wald beschlossen, seine Pilzschätze besonders gut zu verstecken. Zwischendurch ein kurzer Blick nach draußen: Am Straßenrand blühte die Heide – ein lilafarbenes Highlight, das man so in unseren heimischen Wäldern kaum findet. Mein Auto schnaufte bei jeder Steigung, als wolle es selbst Sporen ausstoßen. Aber wir haben es geschafft – Hornberg, ich war da! Und das Ziel war es wert: ein Pilzseminar bei Björn Wergen im Pilzzentrum, mitten im Herzen des Schwarzwaldes. Schon die Begrüßung versprach ein Wochenende voller Naturglück, Schmunzler und einer guten Portion „Ah, so ist das also!“. Gemeinsam mit den anderen frischgebackenen „Teilnehmys“ (offiziell so betitelt im Ablaufplan – klingt fast wie eine kleine Pilzart, oder?) ging’s los.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Ein gepflegter Rasen ist wie ein akkurat gebügeltes Hemd: ordentlich, makellos – und ein bisschen langweilig. Eine Blumenwiese dagegen ist das Sommerkleid der Natur: bunt, lebendig und mitunter ein klein wenig wild. Sie flattert, summt und überrascht jeden Tag aufs Neue.
von Alexandra Abredat 14. August 2025
Der Gewöhnliche Odermennig, botanisch Agrimonia eupatoria, trägt viele Namen: Kleiner Odermennig, Gemeiner Odermennig, Ackerkraut oder Leberklee – je nachdem, ob man ihn gerade als Wildpflanze, Heilkraut oder Pflanzenliebhaber ansieht. Die heimische Wildstaude gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein echter Dauerbrenner auf trockenen Wiesen, an Waldrändern und an kalkhaltigen Böden bis in 1200 Meter Höhe. Wuchs & Blätter – ein Haariges Vergnügen Der Odermennig ist ausdauernd krautig, bildet zunächst eine bodennahe Blattrosette und schießt dann mit einem langen, verzweigten Stängel bis zu 150 Zentimeter in die Höhe. Dabei trägt er eine tiefreichende Pfahlwurzel, die ihn auch durch trockene Sommer sicher navigiert. Die Blätter sind gefiedert, graufilzig auf der Unterseite und wechseln in einem Blatt größere und kleinere Fiederblättchen ab – insgesamt 11 bis 22 pro Blatt. Am Stängel sind die Haare unterschiedlich lang, ein Detail, das Botaniker begeistert und Gärtner gelegentlich kitzelt. Blüten – kleine Sonnenfänger Von Juni bis September zeigt der Odermennig seine traubigen, gelben Blütenstände. Jede Blüte ist fünfzählig mit bis zu 20 Staubblättern und einem mittelständischen Fruchtknoten. Reichlich Pollen locken Honigbienen, Schwebfliegen, Fliegen und Blütenkäfer an, die sich am Buffet bedienen. Der Blütenstand wächst kontinuierlich, sodass man unten schon die ersten Früchte, verblühte Blüten und Knospen gleichzeitig bestaunen kann – ein bisschen wie ein lebendiges Herbarium. Früchte – der kleine Klettmeister Die Früchte sind verkehrt-kegelförmige Sammelnussfrüchte mit Stacheln, die sich gern in Fell und Kleidung verfangen. Dank dieser cleveren Epichorie reisen die Samen auf dem Rücken von Rehen, Wildschweinen oder abenteuerlustigen Gärtnern durch die Landschaft. Standort & Boden – Sonne satt Kleiner Odermennig liebt sonnige bis halbschattige, trockene Standorte mit kalkhaltigen, stickstoffarmen Böden. Klassische Vorkommen sind Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Waldränder und Hecken – im Tiefland eher selten. Er ist eine Kennart des Klee-Odermennig-Saums (Trifolium-Agrimonietum) und ein typischer Bewohner kalkreicher Mittelgebirgslagen. Ökologischer Wert – nützlicher Nachbar Nicht nur Bienen und Schwebfliegen schätzen ihn: Die Raupen des Kleinen Würfel-Dickkopffalters fressen seine Blätter. So trägt er zur Artenvielfalt bei – und sieht dabei noch hübsch aus. Heilwirkung & Historie – mehr als nur hübsch Der Odermennig ist ein altbewährtes Heilkraut: Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherische Öle unterstützen Leber, Milz, Galle und Darm. Früher wurden die Blätter auch getrocknet und als Tee bei Magenbeschwerden oder äußerlich bei Juckreiz verwendet. Namen wie Magenkraut, Leberklee oder Brustwurz verraten schon seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Textilkunst war der Kleine Odermennig aktiv: Mit Alaun lieferte er einen gelben Farbstoff, nicht besonders haltbar, dafür aber charmant historisch. Für Gartenfreunde Wer ihn im eigenen Garten integrieren möchte, findet im Odermennig einen pflegeleichten Partner für naturnahe Staudenbeete, sonnige Gehölzränder oder Steingärten. Er bringt Farbe, Nektar für Bestäuber und einen Hauch historischer Kräuterkunde in jedes Beet – ohne zu zicken.  Quellen: www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/odermennige/odermennig www.gaissmayer.de/web/shop/gestaltung/verwendungsschwerpunkte/faerbepflanzen/172/agrimonia-eupatoria/5124/ de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Odermennig
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Absinth – was ist drin? Absinth ist eine Wermutspirituose, aber nicht zu verwechseln mit Vermouth – das sind nämlich zwei völlig verschiedene Dinge! Absinth besteht meist aus dem magischen Trio: Wermut, Anis und Fenchel. Diese drei Kräuter sind quasi die Hauptakteure im Geschmackskonzert. Doch damit nicht genug: Hersteller verfeinern die Spirituose oft mit allerlei weiteren Kräutern wie Ysop, Zitronenmelisse, Minze, Kalmus, Angelikawurzel (Engelswurz), Wacholder, Koriander, Muskat und Veronica. Manchmal wird Anis durch den günstigen Sternanis ersetzt, ähnlich wie beim Gin. Diese Kräutervielfalt macht Absinth so komplex und spannend. Die grüne Farbe kommt übrigens nicht von einem Lebensmittelfarbstoff, sondern vom Chlorophyll aus den Kräutern – was auch der „Grünen Fee“ ihren Namen gab („La fée verte“). Wo kommt Absinth her? Obwohl man Absinth heute in ganz Europa herstellt, stammt das Getränk ursprünglich aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Kanton Neuchâtel. Dort wurde Ende des 18. Jahrhunderts die Rezeptur erfunden, vermutlich von einem Arzt, der die Heilkräfte des Wermuts nutzte. Militärärzte erkannten bald die praktische Verwendung und verabreichten Absinth als Mittel gegen Malaria und für sauberes Trinkwasser – eine Art frühes „Medizinfläschchen“ für Soldaten [10]. Frankreich machte daraus im 19. Jahrhundert ein gesellschaftliches Ereignis: die berühmte „grüne Stunde“ (heure verte), in der besonders Künstler und Literaten die Grüne Fee feierten [6][7]. Warum wurde Absinth verboten? Vielleicht hast du schon gehört, dass Absinth von 1915 bis 1991 verboten war. Aber warum eigentlich? Einen wirklich triftigen Grund gab es nicht. Absinth wurde zum Sündenbock, als 1905 ein Mordfall in Pontarlier (Frankreich) mit dem Absinthkonsum des Täters in Verbindung gebracht wurde. Dieses Ereignis löste eine moralische Panik aus, die in Frankreich und der Schweiz zu Verboten führte, während in Ländern wie Portugal, Spanien oder Großbritannien das Getränk weiterhin erlaubt war [4][5]. Grund für die Angst war der Wirkstoff Thujon aus dem Wermut, von dem man annahm, er mache süchtig oder wirke drogenähnlich. Heute wissen wir dank moderner Forschung: Der Thujongehalt ist so gering, dass nur massiver, übermäßiger Konsum negative Auswirkungen haben kann. Der eigentliche Rausch kommt vom Alkohol, der mit mindestens 55 bis 66 Prozent Volumenprozent recht hoch ist – manche Sorten erreichen sogar 80 bis 85 % [11][12].
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Meine Kamera-Ausrüstung – für Pflanzen, Tiere und alles, was nicht stillhält Einleitung Es gibt Leute, die gehen zum Fotografieren ins Studio. Ich gehe ins Gestrüpp. Während andere sich im klimatisierten Raum mit Latte Macchiato und perfekt platziertem Kunstlicht vergnügen, liege ich bäuchlings im Waldboden, kriege Moos in die Ärmel und knipse so nah an einer Blüte, dass der Schmetterling mir wahrscheinlich gleich seinen Stundenplan zeigt. Meine Kamera – eine treue Canon 80D – macht das alles mit. Sie hat schon mehr Dreck gesehen als ein Wanderstiefel und mehr Nieselregen abbekommen als ein Hundespaziergang im November. Ich fotografiere am liebsten Pflanzen, Tiere und die kleinen Momente draußen, die man nur sieht, wenn man mit der Nase im Farn steckt. Und weil Licht in der Natur ungefähr so zuverlässig ist wie ein Eichhörnchen, das man „Bleib!“ zuruft, sind lichtstarke Objektive für mich keine Luxusspielerei, sondern reine Notwendigkeit. Wenn die Sonne plötzlich hinter einer Wolke verschwindet, bin ich froh, wenn mein Objektiv einfach sagt: „Kein Problem, ich mach das schon.“ Die Kamera: Canon 80D – Die Unerschütterliche Die Canon 80D ist seit Jahren meine Begleiterin – vielseitig, reaktionsschnell und so robust, dass sie vermutlich auch einen unfreiwilligen Ausflug in den Bach überleben würde (getestet habe ich es lieber nicht). Kein High-End-Model, aber für mich High-Friend: Sie liefert erstklassige Fotos in allen möglichen Situationen und macht alles mit – von Tauwiesen am Morgen bis zu staubigen Feldwegen. 💬 Rucksack-Dialog: 80D : „Leute, wir ziehen los!“ SIGMA 105mm : „Bitte sag mir, es sind Blumen.“ Canon 100-400mm : „Ich will Rehe. Oder Bussarde. Oder wenigstens ein Hase mit Termin.“ Tokina : „Ich nehme alles. Hauptsache viel Himmel!“ Mein Herzstück: SIGMA 105mm F2.8 DG DN Macro | Art Wenn ich Pflanzen und Insekten fotografiere, ist dieses Objektiv mein Seelenverwandter. Es kommt so nah ran, dass jede Blütennarbe und jeder Tautropfen aussieht wie aus einem Märchen. Sigma hat sein „Billigobjektiv“-Image schon lange abgeschüttelt – und dieses Modell ist der Beweis. Kein eingebauter Stabilisator? Brauche ich nicht. Hier zählt pure optische Leistung. 💬 Rucksack-Dialog: Ich: „105er, heute bist du dran.“ 105mm : „Perfekt! Ich will so nah ran, dass die Biene denkt, ich sei eine neue Blütensorte.“ Mein erstes Liebe-auf-den-ersten-Klick-Objektiv: SIGMA 50-100mm F1.8 DC HSM Mein Einstieg in die Welt der guten Optik – und bis heute unverzichtbar. Für Portraits von Menschen wunderbar, für Tiere fast noch besser. Meine Uhus im Abendlicht? Mit dieser Lichtstärke so klar, dass man glaubt, sie hätten extra für mich stillgehalten. 💬 Rucksack-Dialog: 50-100mm : „Also… wenn’s Portraits gibt – von Mensch oder Tier – bin ich dabei.“ Ich: „Uhu im Abendlicht?“ 50-100mm : „Na klar. Mit mir sieht er aus, als hätte er für die Vogue posiert.“ Der Ferngucker: Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Für alle Tiere, die lieber Sicherheitsabstand halten. Mit diesem Telezoom der professionellen L-Serie hole ich Rehe, Füchse oder Greifvögel so nah heran, dass man fast ihr Frühstück zählen könnte. Scharf bis in die Ecken, wetterfest und trotzdem noch handlich. 💬 Rucksack-Dialog: 100-400mm : „Zu weit weg? Kein Problem.“ Ich: „Heute Rehe.“ 100-400mm : „Ich bring sie dir auf Armlänge – und bei Regen? Ich lach dem Wetter ins Gesicht.“ Der Weitblicker: Tokina AT-X 116 PRO DX II (11-16mm f/2.8) Wenn die Landschaft atmet und der Himmel größer scheint als die Erde, kommt dieses Weitwinkel zum Einsatz. Lichtstark, scharf im Zentrum, und an den Rändern manchmal etwas sanfter – aber genau das gibt Naturaufnahmen oft eine besondere Tiefe. 💬 Rucksack-Dialog: Tokina : „Ich will Himmel! Viel Himmel! Und Blumenwiesen, die aussehen, als würden sie nie enden.“ Ich: „Randunschärfe?“ Tokina : „Das ist keine Schwäche, das ist Kunst.“ Fazit – Team Naturfotografie Meine Kameraausrüstung ist kein prunkvoller Fuhrpark, sondern ein eingespieltes Team, das mich bei jedem Abenteuer in der Natur begleitet. Vom Tau auf Spinnennetzen über den Blick eines Uhus bis hin zu Rehen im Morgennebel – wir halten zusammen. 💬 Rucksack-Abschluss: 80D : „Mission erfüllt.“ 105mm : „Makro-Magie geschafft.“ 50-100mm : „Uhu wie ein Star fotografiert.“ 100-400mm : „Rehe auf Armlänge.“ Tokina : „Himmel eingefangen.“ Ich: „Danke, Team. Ohne euch wäre die Natur nur halb so schön – und meine Fotos auch.“
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