Schafgarbe, Wiesen-Schafgarbe – Ich heile Deine Wunden und schenke Dir die Kraft der Beharrlichkeit

Alexandra Abredat

Die über 100 Arten der Schafgarbe (Achillea) sind in Europa und West-Asien heimisch. Ihre pflegeleichte Art, Farbenvielfalt und die Beliebtheit bei Insekten hat sie als Zierpflanze in die Gärten gebracht. Außerdem ist die Schafgarbe Teil der großen Familie der Heilpflanzen. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe wirken als Tee, Tinktur oder Bad positiv auf Leber, Magen, Darm, Galle und Haut. Der Gattungsname Achillea geht auf Achilleus, den sagenhaften Helden des trojanischen Krieges zurück, der die Pflanze als Droge entdeckt und zur Wundheilung verwendet haben soll (Ilias, 11. Gesang, Vers 822ff.), während der Artname millefolium (= Tausendblatt) auf die fein zerteilte Blattspreite anspielt. Ihren deutschen Namen erhielt die in der Volksmedizin geschätzte Gemeine Schafgarbe, weil sie so gerne von Schafen gefressen wird. Der deutsche Pflanzenname „Garbe“ beruht auf mittelhochdeutsch garwe. Was mit „bereitstellen“ oder „Gesund machen“ interpretiert werden kann. [1]

Die Gemeine Schafgarbe gehört zu den Wurzelkriechern und Pionierpflanzen. Sie gilt als Bodenfestiger und Nährstoffzeiger vor allem für stickstoffhaltige Böden. [2]

Vorkommen

Die Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) kommt ursprünglich in Eurasien, in Nord- und Mittelamerika vor. In Südamerika, Afrika, Australien, Neuseeland und in Hawaii ist sie ein Neophyt.

Als Standort werden Wiesen, (Schaf-)Weiden, Halbtrockenrasen, Acker- und Wegränder bevorzugt. In den Alpen steigt sie auf Höhenlagen von etwa 1.900 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberger Teil an der Üntschenspitze [1] in Gipfelnähe bis zu einer Höhenlage von 2.139 Metern auf. Sie ist fast kosmopolitisch verbreitet. Nur in mediterranen Gebieten ist sie selten.


Vegetative Merkmale

Bei den Achillea-Arten handelt es sich um ausdauernde krautige Pflanzen, selten Halbsträucher, die Wuchshöhen von 6 bis zu 80 Zentimetern erreichen. Meist duftet die ganze Pflanze aromatisch. Im Frühling treibt das Rhizom eine Blattrosette aus. Später wächst ein Stängel, auf dem sich die Blüten bilden. Der glatte bis behaarte Stängel ist zäh und innen markhaltig.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt bis sitzend. Die Blattspreiten sind schmal und gefiedert. [2]


Generative Merkmale

Der einfache oder zusammengesetzte scheindoldige Blütenstand besteht aus vielen kleinen körbchenförmigen Teilblütenständen. 10 bis 30 Hüllblätter stehen in (ein bis) zwei bis drei (bis vier) Reihen. Die Blütenkörbchen weisen meist einen Durchmesser von 2 bis 3 (selten 5) Millimeter auf und enthalten (5 bis) 15 bis mehr als 75 Röhren- und selten keine, meist aber drei bis fünf (bis zwölf oder selten mehr) Zungenblüten. Die Farbe der Zungenblüten der meisten Arten ist weiß bis schwach gelblich, auch rosa Färbungen kommen vor.

Die Achänen besitzen meist zwei Rippen. [3]

Bestäubung

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Früchte werden von Wind und Ameisen ausgebreitet. [6]

Einige morphologisch ähnliche Arten

Es können Verwechslungen mit dem Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis), dem gefleckten Schierling (Conium maculatum) oder mit dem Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) passieren. [7]


Für Tiere

Schafgarbe hilft auch Tieren bei einer Vielzahl von Magen-Darm-Beschwerden und bei innerlichen und äußeren Blutungen. Auch die Nieren werden unterstützt. Aus der Beobachtung ist bekannt, dass Schafe, wenn sie krank sind, dieses aromatische Kraut fressen. Das althochdeutsche Wort „Garwe“ bedeutet „Gesundmacher“, somit heißt „Schaf-Garwe“ ein Gesundmacher der Schafe. [8]


Verwendung

Verwendung finden die blühenden Schafgarben als Bitter-Tonika bei Verdauungsstörungen und Koliken. Zudem werden die Blüten zur Pflege der Gesichtshaut in Dampfbädern eingesetzt. Die frischen Triebe und Blätter können außerdem als Beigabe zu Salaten verwendet werden und die ätherischen Öle wirken schleimlösend.

Aus den Stängeln wurden Stäbchen für das traditionelle chinesische Schafgarbenorakel gefertigt. [9]

In früheren Zeiten wurde Schafgarbe zum Gelbfärben von Wolle verwendet. Dazu verwendete man getrocknete Blätter, Stängel und Blüten. Die Wolle musste vor dem Gelbfärben mit Alaunen gebeizt werden. [10]

Die Schafgarbe wird nicht mehr oft industriell verarbeitet. Im Pircher Schafgarbe Likör [11], Roner Z44 Gin [12] beide aus Südtirol und Citadelle No Mistake Old Tom Gin [13] aus Frankreich befinden sich als Botanical die Scharfgabe. Auch im Amaro Lucano Kräuterbitter [14] aus Italien wird diese Pflanze noch verarbeitet. Trinken Sie den Likör um die 16 Grad Celsius.


Schafgarben Likör

  • 1 bis 2 Dolden Schafgarbenblüten
  • 220 ml Wodka oder Doppelkorn
  • 1 Sternanis
  • 1 EL braunen Kandiszucker oder Honig nach eigenem Geschmack

Zubereitung

  • Die Schafgarbenblüten (ohne Stiele) grob zerkleinern und in eine Flasche geben
  • Den Kandiszucker dazugeben
  • Mit Wodka oder Doppelkorn auffüllen
  • 4 Wochen an einem hellen und warmen Standort ziehen lassen
  • Durch ein feines Sieb oder durch ein Kaffeefilter filtern
  • In Flaschen füllen und verschließen
  • Noch 4 Wochen ziehen lassen und anschließend dunkel und kühl lagern

Eignet sich zur besseren Verdauung. [15]


Schafgarben Limonade

Neben Tee und Likör findet die Schafgarbe auch in leckerer Limonade ihre Anwendung. Die Herstellung von Schafgarbenlimonade ist überaus simpel und wenig zeitaufwendig. Benötigt werden für die Umsetzung Zucker und Wasser. Die Zubereitungszeit beträgt etwa 10 Minuten. Zunächst sollten die Blüten kurz abgespült werden. Anschließend kann die gewünschte Menge an Zucker mit dem Wasser vermischt, gelöst und umgerührt werden. Nun werden die Blüten in das Zucker- und Wassergemisch gelegt. Bei Bedarf können auch Zitronen – die zuvor geschnitten werden – in die Limonade gespritzt werden. Vor dem Servieren sollte die nun fertige Limonade über Nacht an einem kühlen Ort gelagert werden, damit sie perfekt ziehen und den Geschmack intensiveren kann. [16]


Heilpflanze

Als Arzneidroge werden oberirdische Teile der Gemeinen Schafgarbe wie Stängel, Blätter und die Blüten genutzt (Schafgarbenkraut, lat. Millefolii herba; Schafgarbenblüte, lat. Millefolii flos). Sie können als Aufguss oder als Frischpflanzenpresssaft verarbeitet werden. Zubereitungen aus Schafgarbenkraut wirken gallenflussanregend (choleretisch), antibakteriell, zusammenziehend (adstringierend) und krampflösend (spasmolytisch).

Innerlich wird Schafgarbenkraut vorwiegend bei Anorexie (Appetitlosigkeit) und dyspeptischen Beschwerden verwendet (Völlegefühl, krampfartigen Erscheinungen im Verdauungstrakt, Flatulenzen (Blähungen)). Weitere Anwendungsgebiete sind schmerzhafte Krampfzustände psychovegetativen Ursprungs im kleinen Becken der Frau, hierzu werden aus dem Schafgarbenkraut Sitzbäder bereitet.


Volksheilkundlich wird Schafgarbenkraut zur Anregung der Gallensaftproduktion eingesetzt sowie bei Blasen- und Nierenerkrankungen und Menstruationsbeschwerden. Äußerlich werden Schafgarbenauszüge aufgrund ihrer antibakteriellen und adstringierenden Wirkung bei Entzündungen, Wunden, Hämorrhoiden und zur Minderung übermäßiger Schweißbildung verwendet, eine Wirksamkeit ist nicht belegt. Gesichert gilt die hepatoprotektive (die Leber schützende) Eigenschaft von Achillea millefolium und deren Extrakten.

Weiters soll die Gemeine Schafgarbe schweißtreibend und blutdrucksenkend (vor allem bei Arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) mit Neigung zur Thrombose) sein und gegen Fieber helfen.

Schon im Altertum war die Schafgarbe bekannt als Heilpflanze bei den Germanen, den Indianern Amerikas und den Chinesen, die sie auch für das Schafgarbenorakel verwendeten. Sie wird auch als Mittel zur Wundheilung und zur Stillung von Blutungen genannt. [17]


Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe, die vor allem aus ätherischen Ölen, Bitterstoffen und Gerbstoffen bestehen, machen die Pflanze zu einem interessanten und in der Regel gut verträglichem Heilkraut. Darüber hinaus enthält der Korbblütler nennenswerte Anteile an Salicylaten bzw. Salicylsäure, die v.a. eine schmerzhemmende Wirkung haben. Die Gesamtheit der Stoffe zeigt u.a. die folgenden Heilwirkungen: schleimlösend, verdauungsfördernd, wundheilend, krampflösend, antibakteriell, teilweise antimykotisch, appetitanregend und schmerzlindernd. [18]


Schafgarben Wickel

Bei Leber-Galle-Beschwerden oder begleitend zu Fasten- und Entgiftungskuren kommt Schafgarbenwickel als feuchtheiße Leberkompresse zum Einsatz. Die feuchte Wärme verstärkt die krampflösenden Eigenschaften der Schafgarbe. Außerdem wird die Entgiftungsfunktion der Leber angeregt. Es ist günstig, den Schafgarbenwickel nach den Mahlzeiten anzuwenden. Je nach Situation ist dies über einen längeren Zeitraum sinnvoll. Und so wird’s gemacht: [19]

  • 6 EL Schafgarbenkraut mit ½ l heißem Wasser übergießen und 7 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen
  • Das Innentuch auf Lebergröße falten, in das Auswringtuch packen und in eine Schüssel geben
  • Die Tuchrolle mit dem heißen Schafgarbentee übergießen, auswringen (Haushaltshandschuhe als Hitzeschutz) und das Auswringtuch entfernen
  • Das Innentuch so warm wie möglich auf die Leber auflegen (Temperatur auf Verträglichkeit prüfen!). Mit dem Außentuch den Wickel abdecken und am Körper fixieren
  • Der feucht-heiße Leberwickel bleibt so lange, wie er angenehm ist (10 bis 30 Minuten). Anschließend noch nachruhen. Der Schafgarbenwickel soll nicht angewendet werden bei einer Allergie auf Schafgarbe oder andere Korbblütler. In diesem Fall kann der Wickel mit heißem Wasser durchgeführt werden.


Schafgarben Tee

Aus den getrockneten Blättern, Blüten und Stängeln wird mit kochendem Wasser ein Teeaufguss zubereitet. 1 TL pro Tasse mit heißem Wasser Übergießen, 7 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen. 3-mal täglich 1 Tasse frisch zubereiteten Tee warm zwischen den Mahlzeiten trinken. Der Tee hilft bei Magen-Darm- und Galle-Beschwerden. Auch bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden ist er empfehlenswert. [20]

Schafgarben Tee zur äußerlichen Anwendung

Ein stärker zubereiteter Tee wird für Kompressen, Auflagen und Teilbäder (z.B. Sitzbad bei Unterleibsbeschwerden) eingesetzt. Bei Nasenbluten steckt man in starken Tee getränkte Wattebällchen in die Nase. [21]

 

Aphrodisiakum, Zaubermittel und Ritualgewächs

In der Volksheilkunde gehört die Schafgarbe zu den alten Liebespflanzen. Schon bei den Navajo-Indianern wurde sie als Aphrodisiakum gelobt (eine Stunde vorher trinken). In unserem Kulturkreis war es früher öfters Brauch, sich einen Beutel mit Schafgarbe unter das Kopfkissen zu legen, damit einem im Traum der zukünftige Liebespartner gezeigt wird.

Das erste Grün der Schafgerbe war im Frühjahr Bestandteil der Gründonnerstag-Suppe, diese Speise sollte vor für das ganze Jahr für eine gute Gesundheit sorgen. [22]


Sehr poetisch – und auch auf die Göttin der Liebe bezogen – ist auch der Name „Augenbraue der Venus“, den die Schafgarbe wegen ihrer feinen, filigranen gefiederten Blätter trägt, die wie Augenbrauen geschwungen sind. Der Bezug zur Venus zeigt uns schon, dass es sich um ein „Frauenkraut“ handelt.


Ihren lateinischen Namen „Achillea“ erhielt die Schafgarbe wahrscheinlich vom griechischen Helden Achilles. Das war der Held mit der Achillesferse. Die Liebesgöttin Aphrodite soll Achilles selbst die Schafgarbe auf die Ferse gelegt haben. Tatsächlich wurde die Pflanze bereits im Altertum verwendet um z.B. Wunden zu heilen oder Blutungen zu stillen.

Ihre vielfältige Heilkraft verraten die zahlreichen Namen [23], mit denen die Schafgarbe belegt wird. „Garbe“ leitet sich von einem altdeutschen Wort ab und bedeutet „die Heilende“ oder „gesund machen“.


Die Schafgarbe findet den goldenen Mittelweg zwischen den Extremen und wirkt ausgleichend auf alle Bereiche. „Ich heile Deine Wunden und schenke Dir die Kraft der Beharrlichkeit“ will sie uns mitteilen. Die Schafgarbe schafft es jedenfalls, die eigene Mitte zwischen den Extremen zu finden und diese auszugleichen. Die Schafgarbe ist hilfreich bei allen Übergangssituationen z.B. auch beim Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. [24]


Blumensprache

Der Feldblumenstrauß von Detlev von Liliencron (1844-1909)

„Kam in ein Wirtshaus, ich weiß nicht wie,

Tanzt der Soldate, tanzt der Kommis.“

Ich ahne nicht, wer diesen Vers gemacht,

Aber ich habe sehr gelacht:

Denn Sonntag ist es gestern gewesen,

Und der Montag führte noch nicht den Besen.

Herrgott, sah der Tanzsaal aus,

Die Kehrweiber fegten noch nicht das Haus:

Cigarrenreste und Streichhölzerleichen,

Manschetten, ein Strumpfband und dergleichen,

Vertrocknetes Bier auf Bänken und Tischen,

Und der dickste Staub, kaum wegzuwischen.

An den Wänden Gemälde: „Der erste Kuss“,

„Die Teufelsinsel“, „Am Bosporus“.

Auch hingen hier Fahnen und ähnlicher Rummel,

Vergessen lehnte die große Trummel.

Ein zerschlagnes Seidel, ja selbst ein Schuh

Schmückte die Bar in heiterer Ruh.

Wer hat denn hier herumgerast

Und alles durcheinandergeaast?

Das war der teutsche Klub „Kasematte“,

Der gestern seine Sommerfahrt hatte.

Eben wollt ich dem Schmutz mich entziehn

Und voller Entsetzen von dannen fliehn,

Als mir auffiel in diesem Pfuhl

Ein vergessen Bouquetchen auf einem Stuhl.

Ich nahm es mit, es war schon tot,

Verwelkt wie am End alle Erdennot:

Schafgarbe, roter und weißer Klee,

Eine Taglichtnelke und Wiesenschnee,

Ein Butterblümchen, Kamillen und Gräser

Und einiges andere feine Gefäser.

Wer hat denn diesen Strauß besessen,

Wer hat ihn gepflückt und dann vergessen?

Sie ging wohl mit ihrem Schatz beiseit

In eine stille Seligkeit.

Und während die andern die Polka sprangen,

Ist sie mit ihm durch die Felder gegangen.

Dort fanden sie ein liebes Geschick,

Und während er faul auslümmelt am Knick,

Bog sie sich in die Blumenwelt

Und hat den Strauß zusammengestellt.

Und als er steckte im Gürtel drin,

Gingen sie wieder zum Tanzen hin.

Durch des Mädels heißes Blut

Verlor das Sträußchen bald den Mut,

Und die Blümekens ließen die Köpfe hängen

Durch all das Drücken und dreiste Drängen.

Roh lacht ihr Liebster, als er das sieht:

„Smiet em doch weg, den ohln Schiet!“


Quellen
[1] www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/schafgarbe und de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe

[2] de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe

[3] Die Üntschenspitze (auch Üntscheller, Vordere Üntschenspitze) ist ein 2.135 m hoher Berg bei Schoppernau im österreichischen Teil der Allgäuer Alpen. Er ist ein Steilgrasberg aus Rhenodanubischem Flysch mit bis zu 1.000 Meter hohen Flanken. Der Gipfel ist mit Bergwanderwegen erschlossen und im Winter ein Geheimtipp bei Skibergsteigern.

[4] de.wikipedia.org/wiki/Schafgarben

[5] de.wikipedia.org/wiki/Schafgarben

[6] offene-naturfuehrer.de/web/Gewöhnliche_Schafgarbe_–_Achillea_millefolium

[7] www.gartenjournal.net/schafgarbe-verwechslung

[8] www.naturzyt.ch/natur-erfahren/wildpflanzen-in-der-kraeuteraphotheke/409-schafgarbe-altes-wunderheilkraut

[9] de.wikipedia.org/wiki/Schafgarben

[10] Färberpflanzen – Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin von E. Prinz, Seite 53, Verlag Schweizerbart, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-510-65258-7

[11] www.pircher.it/de/schafgarbe-schafgarbenlikör

[12] www.roner.com/de/shop/roner/altri-prodotti/z44-distilled-dry-gin

[13] ginvasion.de/citadelle-gin

[14] www.amarolucano.it

[15] www.br.de/br-fernsehen/sendungen/zwischen-spessart-und-karwendel/schafgarben-likoer-rezept-100 
und Schafgarbe - Likör - Ur-Omas Weißheiten

[16] www.schafgarbe.org/umsetzung

[17] de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe

[18] www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Schafgarbe

[19] www.naturzyt.ch/natur-erfahren/wildpflanzen-in-der-kraeuteraphotheke/409-schafgarbe-altes-wunderheilkraut

[20] www.naturzyt.ch/natur-erfahren/wildpflanzen-in-der-kraeuteraphotheke/409-schafgarbe-altes-wunderheilkraut

[21] www.naturzyt.ch/natur-erfahren/wildpflanzen-in-der-kraeuteraphotheke/409-schafgarbe-altes-wunderheilkraut

[22] mypfadfinder.com/schafgarbe-augenbraue-der-venus

[23] Auswahl: Achillenkraut, Barbune (mittelhochdeutsch), Bauchwehkraut (Österreich o. d. Ems.), Wilder Bienenpfeffer, Bolick, Dusendblad (Oldenburg, Ostfriesland, mittelniederdeutsch), Edelgarb, Fasankraut (Österreich), Fase, Feldgarbe, Gabl (mittelhochdeutsch), Gachheil (mittelhochdeutsch), Gachelkraut (Österreich), Gahrl (mittelhochdeutsch), Schofgarb (mittelhochdeutsch), Schweinbauch, Schelkraut (Werfen), Tausendaugbraun, Tausendblatt (Pommern) Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe

[24] wildkraeuterlich.de/schafgarbe-die-augenbraue-der-venus


von Alexandra Abredat 8. September 2025
Stell dir eine blühende Sommerwiese vor: Überall wiegen sich kleine, zarte weiße Schirmchen im Wind, es summt und brummt. Idylle pur – oder etwa nicht? Denn diese „Engelsdolden“ sind die geheime Mafia der Pflanzenwelt . Während Karotten, Petersilie und Fenchel brav unsere Teller zieren, lauern im gleichen Blütenschirm tödliche Serienkiller: Gefleckter Schierling, Wasserschierling, Hundspetersilie . Die Doldenblütler sind eine Familie mit Doppelleben : die eine Hälfte würzt dein Gulasch, die andere sorgt dafür, dass schon ein kleiner Fehlgriff tödlich enden kann. Mit ihren ätherischen Ölen bereichern sie Küche und Medizin – aber seit Sokrates’ Zeiten auch die Kriminalgeschichte der Menschheit. Bild unten: Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
von Alexandra Abredat 8. September 2025
Der Klimawandel bringt nicht nur Schlagzeilen über Dürre und Hitzerekorde, sondern auch völlig neue Pflanzen auf unsere Äcker. Was vor wenigen Jahrzehnten noch nach exotischem Superfood klang, wächst inzwischen zwischen Rhein, Elbe und Spree: Quinoa, Süßkartoffeln – und sogar Sorghum, eine Hirseart aus Afrika. Manche Landwirte träumen schon davon, dass auch in Deutschland Reisfelder mit Reihern zur Sommerlandschaft gehören könnten. Sorghum – Afrikas robustes Süßgras Botanisch gehört Sorghum (Sorghum bicolor) zur Familie der Süßgräser – also eng verwandt mit Mais, aber deutlich zäher. Seine Wurzeln können bis zu zwei Meter tief in den Boden reichen, was ihm einen klaren Vorteil in trockenen Sommern verschafft. In Afrika wird Sorghum seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel genutzt, bei uns kommt es bisher vor allem als Futterpflanze zum Einsatz. Spannend für Landwirte: Sorghum wird weder von Krähen noch von Wildschweinen geplündert, und auch Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer interessieren sich nicht für die Pflanze. In Hessen, Rheinland-Pfalz oder Brandenburg gibt es inzwischen erste Felder – und sogar deutsche Whiskey- und Bierbrauer haben ein Auge auf das exotische Korn geworfen. Süßkartoffeln – die Diva mit Trichterblüten Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist keine Verwandte unserer Kartoffel, sondern gehört zu den Windengewächsen. Wer die Knolle im Garten anbaut, wird mit zarten trichterförmigen Blüten belohnt, die entfernt an ihre Schwester, die Zaunwinde, erinnern. Unterirdisch bildet die Pflanze verdickte Speicherwurzeln – unsere süßen Knollen. Sie liebt Wärme: Ab 20 °C fühlt sie sich wohl, unter 10 °C nimmt sie es persönlich. Deshalb gedeiht sie vor allem in milden Regionen wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Nach der Ernte brauchen die Knollen ein „Curing“, eine Art Nachreifung bei rund 25 °C, damit die Schale aushärtet und die Bataten lagerfähig werden. Botanisch spannend: Süßkartoffeln gibt es nicht nur in Orange, sondern auch in Lila oder fast Weiß – ein Fest für Foodies und Fotografen. Quinoa – Spinat im Körnerkostüm Quinoa (Chenopodium quinoa) ist streng genommen kein Getreide, sondern ein sogenanntes Pseudogetreide. Botanisch gehört es zur Familie der Fuchsschwanzgewächse – und ist damit eher mit Spinat und Roter Bete verwandt als mit Weizen. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt hübsche, aufrechte Blütenrispen und kleine Körner, die von Natur aus mit bitteren Saponinen überzogen sind. Das schützt sie vor hungrigen Vögeln, wir Menschen spülen die Bitterstoffe einfach weg. In Südamerika wird Quinoa seit über 6.000 Jahren als Grundnahrungsmittel geschätzt. Inzwischen wächst es auch in Deutschland – vor allem in Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Sein Vorteil: Quinoa liebt Sonne, kommt aber auch mit trockenen Böden gut zurecht. Und kulinarisch bringt es eine nussige Note in Salate, Bowls und Risottos. Reis – Gras mit Zukunft Reis (Oryza sativa) gehört ebenfalls zu den Süßgräsern und ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt – vor über 6.000 Jahren wurde er in China kultiviert. Botanisch betrachtet ist jedes Reiskorn ein Grassamen – also im Prinzip „Gras zum Löffeln“. Noch steckt der Reisanbau in Deutschland in den Kinderschuhen, aber im Altmühltal in Bayern gibt es erste Projekte mit Nassreis. Die gefluteten Felder locken nicht nur neugierige Spaziergänger, sondern auch Reiher an. Ob Reis einmal so selbstverständlich wie Roggen oder Gerste auf unseren Feldern stehen wird, bleibt abzuwarten – aber denkbar ist es. Immerhin gibt es weltweit über 120.000 Reissorten, da findet sich sicher auch die eine oder andere für deutsche Böden. Wusstest du schon? Süßkartoffeln sind Speicherwurzeln, keine Knollen. Botanisch gesehen sind sie also die dicken Muskeln der Pflanze. Quinoa blüht in allen Farben von Gelb bis Rot – manchmal sehen die Felder aus wie Konfetti. Sorghum kann in heißen Sommern mehr Ertrag liefern als Mais – und wächst dabei bis zu drei Meter hoch. Reisfelder schaffen neue Lebensräume für Amphibien, Libellen und Wasservögel – kleine Öko-Oasen im Ackerbau. Quellen: www.bluewin.ch/de/news/schweiz/wie-der-klimawandel-unsere-felder-umkrempelt-377601.html
von Alexandra Abredat 23. August 2025
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine Königin, die ihre Krone stets in Richtung Sonne trägt. Mit ihrem strahlend-gelben Haupt überragt sie vieles im Garten und hat seit Jahrhunderten die Herzen erobert – als Nahrungsquelle, Symbol und Muse der Kunst.
von Alexandra Abredat 21. August 2025
Szene 1: Crown Princess Margareta – der royale Einzug „Ah, endlich wieder Sonne!“, raunt Margareta, während sie ihre apricot-orange Blütenblätter in den Himmel reckt. Ich stolpere beim Auspacken beinahe über den Rosentopf – typisch Gärtnerin. „Ganz schön tollkühn, diese menschlichen Hände“, murmelt Margareta und wirft mir einen leicht entrüsteten Blick zu. Doch kaum hatte sie die Erde berührt, breitete sich ihr königlicher Duft über das Beet und verwandelte jeden Schritt in eine royale Zeremonie. Szene 2: Boscobel™ – die historische Diva „Oh, ich hoffe, sie weiß, wie man mit Stil gießt“, flüstert Boscobel™ mit einem Hauch von Myrrhe. Korallenrosa Knospen öffnen sich zu eleganten Rosetten, während ich aus Versehen einen Ast abknicke. „Oh dear!“, schnauft Boscobel™, „Wenn das ihr Ernst ist, sollten wir ernsthaft über einen Gärtnerkurs nachdenken.“ Ihre historische Eleganz steht unerschütterlich, trotz meiner Tollpatschigkeit, die ihr wie ein komisches Theater vorkommt.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Im August 2025 dürfen Nachtschwärmer und Himmelsfreunde den Vollmond besonders bewundern: hell, rund und in einer echten Planetenshow eingebettet. Astronomisch betrachtet erreicht der Vollmond am 9. August 2025 seinen Höhepunkt – und ja, das ist genau der Tag, an dem ich 53 Jahre alt werde. Also doppelt Grund zu feiern: einmal für mich, einmal für den Mond! Schon ein paar Tage davor oder danach ist er aber so gut zu sehen, dass man keine Sekunde verpassen muss. Dieses Jahr steht er im Sternbild Wassermann und wird von einer seltenen Planetenkonstellation begleitet – Saturn und Neptun ganz in der Nähe, Venus und Jupiter als Doppelpack, dazu Merkur und Uranus (letztere nur mit Teleskop sichtbar). Ein Himmelsballett deluxe! Vom Erntemond zum Störmond Der Vollmond im August trägt viele Namen – der gebräuchlichste im deutschsprachigen Raum ist der Erntemond. Früher hell genug, damit Landwirte auch nach Sonnenuntergang noch ihre Felder bestellen konnten, heißt er auch manchmal „Ernting“. Aber warum „Störmond“? Keine Angst, der Mond stört niemanden. Der Name kommt von einem richtig fetten Fisch: dem Stör. In Nordamerika war der August traditionell die beste Zeit, diesen Süßwasser-Riesen zu fangen. Deshalb taucht der Störmond im Maine Farmer’s Almanac auf – und hat sich in die Reihe der traditionellen Mondnamen eingereiht. Weitere poetische Namen für den August-Vollmond: Roter Mond, Maismond, Gerstenmond, Kräutermond, Getreidemond oder sogar Hundemond. Wer sich den Mond ansieht, darf also frei wählen, welchen Namen er ihm gibt – Hauptsache, man genießt das Schauspiel. Der Mond – unser treuer Nachbar Klein, rund und dennoch mächtig: Mit einem Durchmesser von etwa 3.475 Kilometern ist der Mond der größte Trabant im Verhältnis zur Größe seines Planeten. Und er hat’s in sich: Er beeinflusst Ebbe und Flut, stabilisiert die Erdachse – und sorgt so für ein Leben, wie wir es kennen. Außerdem war er der erste und bisher einzige Himmelskörper, auf dem Menschen ihre Stiefelabdrücke hinterließen. Auch Tiere nutzen ihn: Zugvögel orientieren sich am Mond, manche Fische und Krabben richten ihre Fortpflanzung nach seinen Phasen aus. Menschen hingegen? Nun, ein bisschen Schlaflosigkeit, nächtliches Umherirren oder romantisches Mondschauen schadet sicher nicht – und Geburtstage im Mondschein sowieso nicht. August-Vollmond 2025: Tipp für Beobachter Wer den Störmond sehen will, sollte sich einen klaren Abend aussuchen. Hoch am Himmel leuchtet er so hell, dass man fast ohne Straßenlaternen auskommt. Pack die Decke, ein Fernglas oder die Kamera ein – und genieße den Mond, der seit Jahrtausenden Menschen, Tiere und Fische fasziniert. Bonus: Wenn du am 9. August auch Geburtstag hast, wird der Mond dir sogar ein extra helles „Happy Birthday“ ins Gesicht scheinen. Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Mond www.augsburger-allgemeine.de/panorama/warum-der-vollmond-im-august-2025-auch-stoermond-heisst-6-8-25-109081892
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Manche Leute fahren für ein Wochenende ans Meer, andere in die Therme – und ich tuckerte mit meinem PS-armen Auto 2,5 Stunden lang von Künzelsau in den Schwarzwald. Wer schon einmal dort war, weiß: die Berge sind nicht zimperlich. Der Schwarzwald ist ein anderer Wald als der, den ich von Hohenlohe oder Heilbronn kenne. Hier wirkt alles ein wenig geheimnisvoller: die vielen Nadelbäume – Weißtannen, Fichten und Kiefern – ragen dicht und majestätisch empor, das Licht ist gedämpft, fast so, als hätte der Wald beschlossen, seine Pilzschätze besonders gut zu verstecken. Zwischendurch ein kurzer Blick nach draußen: Am Straßenrand blühte die Heide – ein lilafarbenes Highlight, das man so in unseren heimischen Wäldern kaum findet. Mein Auto schnaufte bei jeder Steigung, als wolle es selbst Sporen ausstoßen. Aber wir haben es geschafft – Hornberg, ich war da! Und das Ziel war es wert: ein Pilzseminar bei Björn Wergen im Pilzzentrum, mitten im Herzen des Schwarzwaldes. Schon die Begrüßung versprach ein Wochenende voller Naturglück, Schmunzler und einer guten Portion „Ah, so ist das also!“. Gemeinsam mit den anderen frischgebackenen „Teilnehmys“ (offiziell so betitelt im Ablaufplan – klingt fast wie eine kleine Pilzart, oder?) ging’s los.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Ein gepflegter Rasen ist wie ein akkurat gebügeltes Hemd: ordentlich, makellos – und ein bisschen langweilig. Eine Blumenwiese dagegen ist das Sommerkleid der Natur: bunt, lebendig und mitunter ein klein wenig wild. Sie flattert, summt und überrascht jeden Tag aufs Neue.
von Alexandra Abredat 14. August 2025
Der Gewöhnliche Odermennig, botanisch Agrimonia eupatoria, trägt viele Namen: Kleiner Odermennig, Gemeiner Odermennig, Ackerkraut oder Leberklee – je nachdem, ob man ihn gerade als Wildpflanze, Heilkraut oder Pflanzenliebhaber ansieht. Die heimische Wildstaude gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein echter Dauerbrenner auf trockenen Wiesen, an Waldrändern und an kalkhaltigen Böden bis in 1200 Meter Höhe. Wuchs & Blätter – ein Haariges Vergnügen Der Odermennig ist ausdauernd krautig, bildet zunächst eine bodennahe Blattrosette und schießt dann mit einem langen, verzweigten Stängel bis zu 150 Zentimeter in die Höhe. Dabei trägt er eine tiefreichende Pfahlwurzel, die ihn auch durch trockene Sommer sicher navigiert. Die Blätter sind gefiedert, graufilzig auf der Unterseite und wechseln in einem Blatt größere und kleinere Fiederblättchen ab – insgesamt 11 bis 22 pro Blatt. Am Stängel sind die Haare unterschiedlich lang, ein Detail, das Botaniker begeistert und Gärtner gelegentlich kitzelt. Blüten – kleine Sonnenfänger Von Juni bis September zeigt der Odermennig seine traubigen, gelben Blütenstände. Jede Blüte ist fünfzählig mit bis zu 20 Staubblättern und einem mittelständischen Fruchtknoten. Reichlich Pollen locken Honigbienen, Schwebfliegen, Fliegen und Blütenkäfer an, die sich am Buffet bedienen. Der Blütenstand wächst kontinuierlich, sodass man unten schon die ersten Früchte, verblühte Blüten und Knospen gleichzeitig bestaunen kann – ein bisschen wie ein lebendiges Herbarium. Früchte – der kleine Klettmeister Die Früchte sind verkehrt-kegelförmige Sammelnussfrüchte mit Stacheln, die sich gern in Fell und Kleidung verfangen. Dank dieser cleveren Epichorie reisen die Samen auf dem Rücken von Rehen, Wildschweinen oder abenteuerlustigen Gärtnern durch die Landschaft. Standort & Boden – Sonne satt Kleiner Odermennig liebt sonnige bis halbschattige, trockene Standorte mit kalkhaltigen, stickstoffarmen Böden. Klassische Vorkommen sind Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Waldränder und Hecken – im Tiefland eher selten. Er ist eine Kennart des Klee-Odermennig-Saums (Trifolium-Agrimonietum) und ein typischer Bewohner kalkreicher Mittelgebirgslagen. Ökologischer Wert – nützlicher Nachbar Nicht nur Bienen und Schwebfliegen schätzen ihn: Die Raupen des Kleinen Würfel-Dickkopffalters fressen seine Blätter. So trägt er zur Artenvielfalt bei – und sieht dabei noch hübsch aus. Heilwirkung & Historie – mehr als nur hübsch Der Odermennig ist ein altbewährtes Heilkraut: Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherische Öle unterstützen Leber, Milz, Galle und Darm. Früher wurden die Blätter auch getrocknet und als Tee bei Magenbeschwerden oder äußerlich bei Juckreiz verwendet. Namen wie Magenkraut, Leberklee oder Brustwurz verraten schon seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Textilkunst war der Kleine Odermennig aktiv: Mit Alaun lieferte er einen gelben Farbstoff, nicht besonders haltbar, dafür aber charmant historisch. Für Gartenfreunde Wer ihn im eigenen Garten integrieren möchte, findet im Odermennig einen pflegeleichten Partner für naturnahe Staudenbeete, sonnige Gehölzränder oder Steingärten. Er bringt Farbe, Nektar für Bestäuber und einen Hauch historischer Kräuterkunde in jedes Beet – ohne zu zicken.  Quellen: www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/odermennige/odermennig www.gaissmayer.de/web/shop/gestaltung/verwendungsschwerpunkte/faerbepflanzen/172/agrimonia-eupatoria/5124/ de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Odermennig
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Absinth – was ist drin? Absinth ist eine Wermutspirituose, aber nicht zu verwechseln mit Vermouth – das sind nämlich zwei völlig verschiedene Dinge! Absinth besteht meist aus dem magischen Trio: Wermut, Anis und Fenchel. Diese drei Kräuter sind quasi die Hauptakteure im Geschmackskonzert. Doch damit nicht genug: Hersteller verfeinern die Spirituose oft mit allerlei weiteren Kräutern wie Ysop, Zitronenmelisse, Minze, Kalmus, Angelikawurzel (Engelswurz), Wacholder, Koriander, Muskat und Veronica. Manchmal wird Anis durch den günstigen Sternanis ersetzt, ähnlich wie beim Gin. Diese Kräutervielfalt macht Absinth so komplex und spannend. Die grüne Farbe kommt übrigens nicht von einem Lebensmittelfarbstoff, sondern vom Chlorophyll aus den Kräutern – was auch der „Grünen Fee“ ihren Namen gab („La fée verte“). Wo kommt Absinth her? Obwohl man Absinth heute in ganz Europa herstellt, stammt das Getränk ursprünglich aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Kanton Neuchâtel. Dort wurde Ende des 18. Jahrhunderts die Rezeptur erfunden, vermutlich von einem Arzt, der die Heilkräfte des Wermuts nutzte. Militärärzte erkannten bald die praktische Verwendung und verabreichten Absinth als Mittel gegen Malaria und für sauberes Trinkwasser – eine Art frühes „Medizinfläschchen“ für Soldaten [10]. Frankreich machte daraus im 19. Jahrhundert ein gesellschaftliches Ereignis: die berühmte „grüne Stunde“ (heure verte), in der besonders Künstler und Literaten die Grüne Fee feierten [6][7]. Warum wurde Absinth verboten? Vielleicht hast du schon gehört, dass Absinth von 1915 bis 1991 verboten war. Aber warum eigentlich? Einen wirklich triftigen Grund gab es nicht. Absinth wurde zum Sündenbock, als 1905 ein Mordfall in Pontarlier (Frankreich) mit dem Absinthkonsum des Täters in Verbindung gebracht wurde. Dieses Ereignis löste eine moralische Panik aus, die in Frankreich und der Schweiz zu Verboten führte, während in Ländern wie Portugal, Spanien oder Großbritannien das Getränk weiterhin erlaubt war [4][5]. Grund für die Angst war der Wirkstoff Thujon aus dem Wermut, von dem man annahm, er mache süchtig oder wirke drogenähnlich. Heute wissen wir dank moderner Forschung: Der Thujongehalt ist so gering, dass nur massiver, übermäßiger Konsum negative Auswirkungen haben kann. Der eigentliche Rausch kommt vom Alkohol, der mit mindestens 55 bis 66 Prozent Volumenprozent recht hoch ist – manche Sorten erreichen sogar 80 bis 85 % [11][12].
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Meine Kamera-Ausrüstung – für Pflanzen, Tiere und alles, was nicht stillhält Einleitung Es gibt Leute, die gehen zum Fotografieren ins Studio. Ich gehe ins Gestrüpp. Während andere sich im klimatisierten Raum mit Latte Macchiato und perfekt platziertem Kunstlicht vergnügen, liege ich bäuchlings im Waldboden, kriege Moos in die Ärmel und knipse so nah an einer Blüte, dass der Schmetterling mir wahrscheinlich gleich seinen Stundenplan zeigt. Meine Kamera – eine treue Canon 80D – macht das alles mit. Sie hat schon mehr Dreck gesehen als ein Wanderstiefel und mehr Nieselregen abbekommen als ein Hundespaziergang im November. Ich fotografiere am liebsten Pflanzen, Tiere und die kleinen Momente draußen, die man nur sieht, wenn man mit der Nase im Farn steckt. Und weil Licht in der Natur ungefähr so zuverlässig ist wie ein Eichhörnchen, das man „Bleib!“ zuruft, sind lichtstarke Objektive für mich keine Luxusspielerei, sondern reine Notwendigkeit. Wenn die Sonne plötzlich hinter einer Wolke verschwindet, bin ich froh, wenn mein Objektiv einfach sagt: „Kein Problem, ich mach das schon.“ Die Kamera: Canon 80D – Die Unerschütterliche Die Canon 80D ist seit Jahren meine Begleiterin – vielseitig, reaktionsschnell und so robust, dass sie vermutlich auch einen unfreiwilligen Ausflug in den Bach überleben würde (getestet habe ich es lieber nicht). Kein High-End-Model, aber für mich High-Friend: Sie liefert erstklassige Fotos in allen möglichen Situationen und macht alles mit – von Tauwiesen am Morgen bis zu staubigen Feldwegen. 💬 Rucksack-Dialog: 80D : „Leute, wir ziehen los!“ SIGMA 105mm : „Bitte sag mir, es sind Blumen.“ Canon 100-400mm : „Ich will Rehe. Oder Bussarde. Oder wenigstens ein Hase mit Termin.“ Tokina : „Ich nehme alles. Hauptsache viel Himmel!“ Mein Herzstück: SIGMA 105mm F2.8 DG DN Macro | Art Wenn ich Pflanzen und Insekten fotografiere, ist dieses Objektiv mein Seelenverwandter. Es kommt so nah ran, dass jede Blütennarbe und jeder Tautropfen aussieht wie aus einem Märchen. Sigma hat sein „Billigobjektiv“-Image schon lange abgeschüttelt – und dieses Modell ist der Beweis. Kein eingebauter Stabilisator? Brauche ich nicht. Hier zählt pure optische Leistung. 💬 Rucksack-Dialog: Ich: „105er, heute bist du dran.“ 105mm : „Perfekt! Ich will so nah ran, dass die Biene denkt, ich sei eine neue Blütensorte.“ Mein erstes Liebe-auf-den-ersten-Klick-Objektiv: SIGMA 50-100mm F1.8 DC HSM Mein Einstieg in die Welt der guten Optik – und bis heute unverzichtbar. Für Portraits von Menschen wunderbar, für Tiere fast noch besser. Meine Uhus im Abendlicht? Mit dieser Lichtstärke so klar, dass man glaubt, sie hätten extra für mich stillgehalten. 💬 Rucksack-Dialog: 50-100mm : „Also… wenn’s Portraits gibt – von Mensch oder Tier – bin ich dabei.“ Ich: „Uhu im Abendlicht?“ 50-100mm : „Na klar. Mit mir sieht er aus, als hätte er für die Vogue posiert.“ Der Ferngucker: Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Für alle Tiere, die lieber Sicherheitsabstand halten. Mit diesem Telezoom der professionellen L-Serie hole ich Rehe, Füchse oder Greifvögel so nah heran, dass man fast ihr Frühstück zählen könnte. Scharf bis in die Ecken, wetterfest und trotzdem noch handlich. 💬 Rucksack-Dialog: 100-400mm : „Zu weit weg? Kein Problem.“ Ich: „Heute Rehe.“ 100-400mm : „Ich bring sie dir auf Armlänge – und bei Regen? Ich lach dem Wetter ins Gesicht.“ Der Weitblicker: Tokina AT-X 116 PRO DX II (11-16mm f/2.8) Wenn die Landschaft atmet und der Himmel größer scheint als die Erde, kommt dieses Weitwinkel zum Einsatz. Lichtstark, scharf im Zentrum, und an den Rändern manchmal etwas sanfter – aber genau das gibt Naturaufnahmen oft eine besondere Tiefe. 💬 Rucksack-Dialog: Tokina : „Ich will Himmel! Viel Himmel! Und Blumenwiesen, die aussehen, als würden sie nie enden.“ Ich: „Randunschärfe?“ Tokina : „Das ist keine Schwäche, das ist Kunst.“ Fazit – Team Naturfotografie Meine Kameraausrüstung ist kein prunkvoller Fuhrpark, sondern ein eingespieltes Team, das mich bei jedem Abenteuer in der Natur begleitet. Vom Tau auf Spinnennetzen über den Blick eines Uhus bis hin zu Rehen im Morgennebel – wir halten zusammen. 💬 Rucksack-Abschluss: 80D : „Mission erfüllt.“ 105mm : „Makro-Magie geschafft.“ 50-100mm : „Uhu wie ein Star fotografiert.“ 100-400mm : „Rehe auf Armlänge.“ Tokina : „Himmel eingefangen.“ Ich: „Danke, Team. Ohne euch wäre die Natur nur halb so schön – und meine Fotos auch.“
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