Rosen- und Ziergehölze Pflanzenschnitt

Alexandra Wizemann

Der richtige Schnitt hält deine Pflanzen gesund und vital. Er sorgt nicht nur für eine üppige Blüte, sondern hält sie auch in Top-Form.

Gehölze, Kübelpflanzen und Rosen sind die Hauptdarsteller im Garten und manche benötigen viele Jahre um sich von ihren besten Seiten zu zeigen. Mit einem Schnitt fördere ich nicht nur die Blütenfülle oder die Entwicklung leckerer Früchte, sondern ich kann auch die natürliche Gestalt betonen oder sie kunstvoll in Szene setzen.


Unsere Gartenpflanzen unterliegen – sofern sie nicht einjährig sind – einer ständigen Veränderung. Sie werden größer, blühen, tragen Früchte und altern schließlich. Bei Sträuchern kann dieser Entwicklungs- und Alterungsprozess ein paar Jahre dauern, bei Bäumen viele Jahrzehnte. Kübelpflanzen aus subtropischen oder tropischen Gegenden, die zu den Gehölzen zählen, verändern sich über die Jahre hinweg und benötigen regelmäßige Pflege. Der Pflanzenschnitt gehört zu den anspruchsvollsten Arbeiten im Garten und deshalb wird er oft vernachlässigt. Aber mit etwas bisschen botanischem Know-how wird der Schnitt von Bäumen, Sträuchern und Rosen schließlich zur Routine. Wenn du verstehst wie Pflanzen wachsen und wie sie auf den Schnitt reagieren, weißt du wie und wann du schneiden musst.


Grundsätzlich ist jeder Schnitt ein aktiver Eingriff in das Wachstum der Pflanze. Je nachdem wann er ausgeführt wird, kann er das Wachstum bremsen oder ihn zum Wachsen anregen. Bei Ziergehölzen möchte ich die Entwicklung von Blütentrieben anregen, bei Obstgehölzen zum einen für eine reiche Ernte und zum anderen für stabile Triebe sorgen. Bei Rosen fördert der Schnitt nicht nur das Wachstum, sondern auch die Gesundheit. Aber der Schnitt kann natürlich auch dazu dienen, eine bestimmte Wuchsform zu erhalten, wie zum Beispiel bei Hecken, Kugeln oder Spalierpflanzen.


Wie Gehölze wachsen

Jede Pflanze besteht aus mehreren "Organen" mit unterschiedlichen Funktionen, die aber voneinander abhängig sind. Die oberirdischen Teile wie Krone mit Trieben, Blättern, Blüten und Früchten fallen im Gegensatz zu den in der Erde liegenden Wurzeln gleich ins Auge. Die Wurzel, die für das Wohl und Wachstum die Basis ist, steht in direkter Beziehung zur Krone. Im Herbst lagern in den Wurzeln Stärke und Zucker, was von den Blättern produziert wurde und umgekehrt leitet die Wurzel Wasser und Nährstoffe aus dem Boden wieder nach oben. Im Frühjahr, wenn die Pflanze noch blattlos ist, werden Wasser und Nährstoffe aus den Wurzeln nach oben in die Triebe gedrückt. Die Triebe beginnen nun zu wachsen. Wenn du jetzt schneidest, tropfen / bluten die Schnittstellen. Sobald die ersten Blätter da sind, lässt der Saftstrom nach und durch das Verdunsten der Blätter, entsteht ein Sog mit Wasser und Nährstoffen. Entfernst du jetzt Triebe mit Blättern, versiegt dieser Sog und die Schnittstellen bluten nicht. Dieselbe Menge von Nährstoffen verteilt sich auf die verbleibenden Triebe.


Wann schneiden?

Ein Schnitt im Frühjahr regt die Pflanze also zu einem kräftigen Austrieb an. Bei einem starken Schnitt gerät das Gleichgewicht von Krone und Wurzel aus den Fugen und die Pflanze benötigt oft Jahre um sich davon zu erholen. Bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist, bildet die Pflanze lange Triebe, sogenannte Schosse.

Schneidet man dagegen im Sommer, verbleiben weniger Blätter am Baum, die Reserven für den Winter bilden können. Die Wurzel und der nächste Austrieb im Frühjahr sind deshalb schwächer. Ob du das Wachstum anregen oder beruhigen möchtest, hängt also vom schnittzeitpunkt ab.


In den Blättern findet die Fotosynthese statt. Mit Hilfe von Sonnenlicht wird dort Zucker und Stärke produziert, die für die Bildung von neuen Trieben, Wurzeln und Knospen benötigt werden. Der Anspruch an Licht ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, aber alle richten ihre Blätter nach dem Licht aus. Werden die Triebe bedrängt, wachsen sie so lange in die entgegengesetzte Richtung, bis ihre Blätter wieder genügend Licht haben. Aus diesem Grund bildet ein dichtes Gehölz im schattigen Inneren kaum neue Triebe und Blätter.

Im Frühjahr treiben die Knospen aus, die im Vorjahr gebildet wurden. Bei vielen Gehölzen wird im Sommer bereits festgelegt, welche Knospe zur Blüte und welche zum Trieb wird. Allgemein kann man sagen, dass alle Frühjahrblüher, blühen, bevor sie wachsen. Sommerblüher haben im Vorjahr dagegen nur Triebknospen angelegt und entwickeln ihre Blütenanlagen erst wenn sie wachsen.


Der Saftdruck steuert das Wachstum

Im Säfte in einem Gehölz streben grundsätzlich nach oben und fördert die Stärke des Austriebs. In einem aufrecht wachsenden Trieb werden die Spitzenknospen deshalb stärker gefördert als tiefer liegende. Vorteil: Beste Lichtausbeute. Bei schräg wachsenden Trieben drückt der Saftstrom zwar auch nach oben, aber die oberste Knospe bekommt nicht mehr den gesamten Saftstrom, sondern dieser verteilt sich gleichmäßiger. Bei überhängenden Trieben bekommen überwiegend die Knospen am Scheitelpunkt den meisten Saftstrom. Diese Neuaustriebe sind ideal, um überhängende, vergreiste Triebe zu ersetzen.

Mit einem kräftigen oder schwachen Rückschnitt bestimmst du auch ob dein Trieb stark oder schwach austreibt, da sich dadurch der Saftstrom verändert. Generell kann man sagen, je stärker du schneidest, umso stärker ist der Neuaustrieb.


Verschiedene Triebformen

Um abschätzen zu können, welchen Wert der Trieb für die Blüte oder die Früchte hat, musst du das Alter der einzelnen Triebe beurteilen können. Dies- und einjährige Triebe wachsen den ersten Sommer in die Länge. Er ist meist unverzweigt und wächst im äußeren Bereich des Gehölzes. Die gut entwickelten Knospen treiben im nächsten Frühjahr aus.

Am Ende des zweiten Sommers ist der Trieb zweijährig und besitzt mehrere einjährige, Seitenverzweigungen. Diese verzweigen sich weiter und der Haupttrieb altert. Als altes Holz werden Triebe genannt, die älter als drei Jahre sind.

Bei Gehölzen bezeichnet man Triebe über 10 Länge als Langtrieb und solche unter 10 cm als Kurztriebe.


Blütenbildung

Das Alter der Triebe verrät dir, an welchen Trieben ein Gehölz blüht. Das ist entscheidend dafür, zu welchem Zeitpunkt und wie stark man schneidet.

# Frühjahrsblüher nach der Blüte

# Obstgehölze oft vor der Blüte da man sonst befruchtete Blüten entfernt

# Sommerblüher vor der Blüte im Frühjahr


Wuchsformen

Neben den bereits genannten Punkten ist für die Stärke des Schnitts auch die Wuchsform der Gehölze entscheidend. Manche bilden nur kurzlebige Schösslinge, andere entwickeln ein dauerhaftes Gerüst und verzweigen sich. Zu den Schösslingssträuchern gehören zum Beispiel die Bauernhortensie oder die Himbeere. Um nicht ein dichtes Gewirr zu bekommen, schneidest du sie regelmäßig und bodennah. Spiräen, Forsythien und Stachelbeeren entwickeln ebenfalls Neutriebe aus dem Boden, bilden jedoch bereits ein Gerüst aus. Damit diese vital bleiben, musst du sie ebenfalls regelmäßig schneiden und ältere Triebe bodennah entfernen. Gehölze wie Felsenbirne, Schneeball, Holunder bauen ein stabiles Gerüst auf und der Wachstumsschwerpunk liegt weiter oben als bei den vorherigen Gruppen. Solche Sträucher schneidet man im Rhythmus von drei bis vier Jahren und lichtet die verzweigten Köpfe aus. Soll der Strauch klein bleiben, kann man den stärksten Gerüsttrieb nach einigen Jahren durch bodenbürtige Jungtriebe ersetzen. Kornelkirsche, Flieder und Zierapfel gehören schon zu den Bäumen und bilden aus mehreren Trieben ein starkes Gerüst. Der Wuchsschwerpunkt liegt noch weiter oben im Gehölz. Solche Gehölze werden erst nach ein paar Jahren schön und benötigen nur einen sehr maßvollen Erziehungsschnitt. Mehr würde den Charakter zerstören.


Klima und Winterhärte

Jede Pflanze trägt die Information in sich, welche Temperaturen sie ausgepflanzt ohne Winterschutz aushält. In der Zeit von Oktober bis Januar solltest du den Pflanzenschnitt vermeiden. Die Schnittstellen können zurückfrieren oder eintrocknen. Frostempfindliche Pflanzen wie Lavendel erst schneiden, wenn er beginnt auszutrieben. Die Gefahr des Eintrocknen wird damit minimiert. Hecken und Formgehölze sollten nur bis Ende Juli geschnitten werden, damit die Neuaustriebe noch ausreifen können.


Rosen und Clematis

Rosen und Clematis werden in drei Gruppen eingeteilt:

# Frühblühende Clematis und einmal blühende Rosen blühen am einjährigen Trieben und werden daher nach der Blüte geschnitten.

# Frühsommerblühende Clematis und öfter blühende Rosen blühen an ein- und diesjährigen Trieben. Du schneidest sie im Frühjahr vor dem Austrieb.

# Sommerblühende Clematis blühen nur am diesjährigen Trieben. Auch diese schneidest du im Frühjahr vor dem Austrieb kräftig zurück.


Sonderfall Rosen

Rosen können je nach Art und Sorte ganz unterschiedliche Wuchsformen haben. Viele bauen ein Gerüst auf, vergreisen aber schon nach kurzer Zeit. Ramblerrosen bilden sehr starke Gerüsttriebe aus, aber man schneidet sie nur, wenn sie zu groß werden oder vergreisen. Ein regelmäßiger Schnitt wäre zu aufwendig. Öfterblühende Rosen oder Kletterrosen erschöpfen sich ohne Schnitt und blühen dann immer weniger. Deshalb musst du sie jährlich vor dem Austrieb zurückschneiden. Das regt den Neuaustrieb an und gibt Kraft für eine zweite Sommerblüte.


Nicht schneiden

Zwischen März und Oktober sind Rodungen und massive Gehölzschnitte untersagt, damit man die Vögel nicht beim Brüten stört. Pflegeschnitte sind jedoch erlaubt. Im Zweifel, am Besten die Gemeinde nach der gültigen Regelung fragen.


Quelle

Überwiegend aus dem Buch Pflanzenschnitt – das große GU Praxishandbuch von Hansjörg Haas, ISBN 978-9-8338-2536-1

Bild oben: David Austin Rose Crown Princess Margareta®

von Alexandra Abredat 8. September 2025
Stell dir eine blühende Sommerwiese vor: Überall wiegen sich kleine, zarte weiße Schirmchen im Wind, es summt und brummt. Idylle pur – oder etwa nicht? Denn diese „Engelsdolden“ sind die geheime Mafia der Pflanzenwelt . Während Karotten, Petersilie und Fenchel brav unsere Teller zieren, lauern im gleichen Blütenschirm tödliche Serienkiller: Gefleckter Schierling, Wasserschierling, Hundspetersilie . Die Doldenblütler sind eine Familie mit Doppelleben : die eine Hälfte würzt dein Gulasch, die andere sorgt dafür, dass schon ein kleiner Fehlgriff tödlich enden kann. Mit ihren ätherischen Ölen bereichern sie Küche und Medizin – aber seit Sokrates’ Zeiten auch die Kriminalgeschichte der Menschheit. Bild unten: Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
von Alexandra Abredat 8. September 2025
Der Klimawandel bringt nicht nur Schlagzeilen über Dürre und Hitzerekorde, sondern auch völlig neue Pflanzen auf unsere Äcker. Was vor wenigen Jahrzehnten noch nach exotischem Superfood klang, wächst inzwischen zwischen Rhein, Elbe und Spree: Quinoa, Süßkartoffeln – und sogar Sorghum, eine Hirseart aus Afrika. Manche Landwirte träumen schon davon, dass auch in Deutschland Reisfelder mit Reihern zur Sommerlandschaft gehören könnten. Sorghum – Afrikas robustes Süßgras Botanisch gehört Sorghum (Sorghum bicolor) zur Familie der Süßgräser – also eng verwandt mit Mais, aber deutlich zäher. Seine Wurzeln können bis zu zwei Meter tief in den Boden reichen, was ihm einen klaren Vorteil in trockenen Sommern verschafft. In Afrika wird Sorghum seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel genutzt, bei uns kommt es bisher vor allem als Futterpflanze zum Einsatz. Spannend für Landwirte: Sorghum wird weder von Krähen noch von Wildschweinen geplündert, und auch Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer interessieren sich nicht für die Pflanze. In Hessen, Rheinland-Pfalz oder Brandenburg gibt es inzwischen erste Felder – und sogar deutsche Whiskey- und Bierbrauer haben ein Auge auf das exotische Korn geworfen. Süßkartoffeln – die Diva mit Trichterblüten Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist keine Verwandte unserer Kartoffel, sondern gehört zu den Windengewächsen. Wer die Knolle im Garten anbaut, wird mit zarten trichterförmigen Blüten belohnt, die entfernt an ihre Schwester, die Zaunwinde, erinnern. Unterirdisch bildet die Pflanze verdickte Speicherwurzeln – unsere süßen Knollen. Sie liebt Wärme: Ab 20 °C fühlt sie sich wohl, unter 10 °C nimmt sie es persönlich. Deshalb gedeiht sie vor allem in milden Regionen wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Nach der Ernte brauchen die Knollen ein „Curing“, eine Art Nachreifung bei rund 25 °C, damit die Schale aushärtet und die Bataten lagerfähig werden. Botanisch spannend: Süßkartoffeln gibt es nicht nur in Orange, sondern auch in Lila oder fast Weiß – ein Fest für Foodies und Fotografen. Quinoa – Spinat im Körnerkostüm Quinoa (Chenopodium quinoa) ist streng genommen kein Getreide, sondern ein sogenanntes Pseudogetreide. Botanisch gehört es zur Familie der Fuchsschwanzgewächse – und ist damit eher mit Spinat und Roter Bete verwandt als mit Weizen. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt hübsche, aufrechte Blütenrispen und kleine Körner, die von Natur aus mit bitteren Saponinen überzogen sind. Das schützt sie vor hungrigen Vögeln, wir Menschen spülen die Bitterstoffe einfach weg. In Südamerika wird Quinoa seit über 6.000 Jahren als Grundnahrungsmittel geschätzt. Inzwischen wächst es auch in Deutschland – vor allem in Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Sein Vorteil: Quinoa liebt Sonne, kommt aber auch mit trockenen Böden gut zurecht. Und kulinarisch bringt es eine nussige Note in Salate, Bowls und Risottos. Reis – Gras mit Zukunft Reis (Oryza sativa) gehört ebenfalls zu den Süßgräsern und ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt – vor über 6.000 Jahren wurde er in China kultiviert. Botanisch betrachtet ist jedes Reiskorn ein Grassamen – also im Prinzip „Gras zum Löffeln“. Noch steckt der Reisanbau in Deutschland in den Kinderschuhen, aber im Altmühltal in Bayern gibt es erste Projekte mit Nassreis. Die gefluteten Felder locken nicht nur neugierige Spaziergänger, sondern auch Reiher an. Ob Reis einmal so selbstverständlich wie Roggen oder Gerste auf unseren Feldern stehen wird, bleibt abzuwarten – aber denkbar ist es. Immerhin gibt es weltweit über 120.000 Reissorten, da findet sich sicher auch die eine oder andere für deutsche Böden. Wusstest du schon? Süßkartoffeln sind Speicherwurzeln, keine Knollen. Botanisch gesehen sind sie also die dicken Muskeln der Pflanze. Quinoa blüht in allen Farben von Gelb bis Rot – manchmal sehen die Felder aus wie Konfetti. Sorghum kann in heißen Sommern mehr Ertrag liefern als Mais – und wächst dabei bis zu drei Meter hoch. Reisfelder schaffen neue Lebensräume für Amphibien, Libellen und Wasservögel – kleine Öko-Oasen im Ackerbau. Quellen: www.bluewin.ch/de/news/schweiz/wie-der-klimawandel-unsere-felder-umkrempelt-377601.html
von Alexandra Abredat 23. August 2025
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine Königin, die ihre Krone stets in Richtung Sonne trägt. Mit ihrem strahlend-gelben Haupt überragt sie vieles im Garten und hat seit Jahrhunderten die Herzen erobert – als Nahrungsquelle, Symbol und Muse der Kunst.
von Alexandra Abredat 21. August 2025
Szene 1: Crown Princess Margareta – der royale Einzug „Ah, endlich wieder Sonne!“, raunt Margareta, während sie ihre apricot-orange Blütenblätter in den Himmel reckt. Ich stolpere beim Auspacken beinahe über den Rosentopf – typisch Gärtnerin. „Ganz schön tollkühn, diese menschlichen Hände“, murmelt Margareta und wirft mir einen leicht entrüsteten Blick zu. Doch kaum hatte sie die Erde berührt, breitete sich ihr königlicher Duft über das Beet und verwandelte jeden Schritt in eine royale Zeremonie. Szene 2: Boscobel™ – die historische Diva „Oh, ich hoffe, sie weiß, wie man mit Stil gießt“, flüstert Boscobel™ mit einem Hauch von Myrrhe. Korallenrosa Knospen öffnen sich zu eleganten Rosetten, während ich aus Versehen einen Ast abknicke. „Oh dear!“, schnauft Boscobel™, „Wenn das ihr Ernst ist, sollten wir ernsthaft über einen Gärtnerkurs nachdenken.“ Ihre historische Eleganz steht unerschütterlich, trotz meiner Tollpatschigkeit, die ihr wie ein komisches Theater vorkommt.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Im August 2025 dürfen Nachtschwärmer und Himmelsfreunde den Vollmond besonders bewundern: hell, rund und in einer echten Planetenshow eingebettet. Astronomisch betrachtet erreicht der Vollmond am 9. August 2025 seinen Höhepunkt – und ja, das ist genau der Tag, an dem ich 53 Jahre alt werde. Also doppelt Grund zu feiern: einmal für mich, einmal für den Mond! Schon ein paar Tage davor oder danach ist er aber so gut zu sehen, dass man keine Sekunde verpassen muss. Dieses Jahr steht er im Sternbild Wassermann und wird von einer seltenen Planetenkonstellation begleitet – Saturn und Neptun ganz in der Nähe, Venus und Jupiter als Doppelpack, dazu Merkur und Uranus (letztere nur mit Teleskop sichtbar). Ein Himmelsballett deluxe! Vom Erntemond zum Störmond Der Vollmond im August trägt viele Namen – der gebräuchlichste im deutschsprachigen Raum ist der Erntemond. Früher hell genug, damit Landwirte auch nach Sonnenuntergang noch ihre Felder bestellen konnten, heißt er auch manchmal „Ernting“. Aber warum „Störmond“? Keine Angst, der Mond stört niemanden. Der Name kommt von einem richtig fetten Fisch: dem Stör. In Nordamerika war der August traditionell die beste Zeit, diesen Süßwasser-Riesen zu fangen. Deshalb taucht der Störmond im Maine Farmer’s Almanac auf – und hat sich in die Reihe der traditionellen Mondnamen eingereiht. Weitere poetische Namen für den August-Vollmond: Roter Mond, Maismond, Gerstenmond, Kräutermond, Getreidemond oder sogar Hundemond. Wer sich den Mond ansieht, darf also frei wählen, welchen Namen er ihm gibt – Hauptsache, man genießt das Schauspiel. Der Mond – unser treuer Nachbar Klein, rund und dennoch mächtig: Mit einem Durchmesser von etwa 3.475 Kilometern ist der Mond der größte Trabant im Verhältnis zur Größe seines Planeten. Und er hat’s in sich: Er beeinflusst Ebbe und Flut, stabilisiert die Erdachse – und sorgt so für ein Leben, wie wir es kennen. Außerdem war er der erste und bisher einzige Himmelskörper, auf dem Menschen ihre Stiefelabdrücke hinterließen. Auch Tiere nutzen ihn: Zugvögel orientieren sich am Mond, manche Fische und Krabben richten ihre Fortpflanzung nach seinen Phasen aus. Menschen hingegen? Nun, ein bisschen Schlaflosigkeit, nächtliches Umherirren oder romantisches Mondschauen schadet sicher nicht – und Geburtstage im Mondschein sowieso nicht. August-Vollmond 2025: Tipp für Beobachter Wer den Störmond sehen will, sollte sich einen klaren Abend aussuchen. Hoch am Himmel leuchtet er so hell, dass man fast ohne Straßenlaternen auskommt. Pack die Decke, ein Fernglas oder die Kamera ein – und genieße den Mond, der seit Jahrtausenden Menschen, Tiere und Fische fasziniert. Bonus: Wenn du am 9. August auch Geburtstag hast, wird der Mond dir sogar ein extra helles „Happy Birthday“ ins Gesicht scheinen. Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Mond www.augsburger-allgemeine.de/panorama/warum-der-vollmond-im-august-2025-auch-stoermond-heisst-6-8-25-109081892
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Manche Leute fahren für ein Wochenende ans Meer, andere in die Therme – und ich tuckerte mit meinem PS-armen Auto 2,5 Stunden lang von Künzelsau in den Schwarzwald. Wer schon einmal dort war, weiß: die Berge sind nicht zimperlich. Der Schwarzwald ist ein anderer Wald als der, den ich von Hohenlohe oder Heilbronn kenne. Hier wirkt alles ein wenig geheimnisvoller: die vielen Nadelbäume – Weißtannen, Fichten und Kiefern – ragen dicht und majestätisch empor, das Licht ist gedämpft, fast so, als hätte der Wald beschlossen, seine Pilzschätze besonders gut zu verstecken. Zwischendurch ein kurzer Blick nach draußen: Am Straßenrand blühte die Heide – ein lilafarbenes Highlight, das man so in unseren heimischen Wäldern kaum findet. Mein Auto schnaufte bei jeder Steigung, als wolle es selbst Sporen ausstoßen. Aber wir haben es geschafft – Hornberg, ich war da! Und das Ziel war es wert: ein Pilzseminar bei Björn Wergen im Pilzzentrum, mitten im Herzen des Schwarzwaldes. Schon die Begrüßung versprach ein Wochenende voller Naturglück, Schmunzler und einer guten Portion „Ah, so ist das also!“. Gemeinsam mit den anderen frischgebackenen „Teilnehmys“ (offiziell so betitelt im Ablaufplan – klingt fast wie eine kleine Pilzart, oder?) ging’s los.
von Alexandra Abredat 18. August 2025
Ein gepflegter Rasen ist wie ein akkurat gebügeltes Hemd: ordentlich, makellos – und ein bisschen langweilig. Eine Blumenwiese dagegen ist das Sommerkleid der Natur: bunt, lebendig und mitunter ein klein wenig wild. Sie flattert, summt und überrascht jeden Tag aufs Neue.
von Alexandra Abredat 14. August 2025
Der Gewöhnliche Odermennig, botanisch Agrimonia eupatoria, trägt viele Namen: Kleiner Odermennig, Gemeiner Odermennig, Ackerkraut oder Leberklee – je nachdem, ob man ihn gerade als Wildpflanze, Heilkraut oder Pflanzenliebhaber ansieht. Die heimische Wildstaude gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein echter Dauerbrenner auf trockenen Wiesen, an Waldrändern und an kalkhaltigen Böden bis in 1200 Meter Höhe. Wuchs & Blätter – ein Haariges Vergnügen Der Odermennig ist ausdauernd krautig, bildet zunächst eine bodennahe Blattrosette und schießt dann mit einem langen, verzweigten Stängel bis zu 150 Zentimeter in die Höhe. Dabei trägt er eine tiefreichende Pfahlwurzel, die ihn auch durch trockene Sommer sicher navigiert. Die Blätter sind gefiedert, graufilzig auf der Unterseite und wechseln in einem Blatt größere und kleinere Fiederblättchen ab – insgesamt 11 bis 22 pro Blatt. Am Stängel sind die Haare unterschiedlich lang, ein Detail, das Botaniker begeistert und Gärtner gelegentlich kitzelt. Blüten – kleine Sonnenfänger Von Juni bis September zeigt der Odermennig seine traubigen, gelben Blütenstände. Jede Blüte ist fünfzählig mit bis zu 20 Staubblättern und einem mittelständischen Fruchtknoten. Reichlich Pollen locken Honigbienen, Schwebfliegen, Fliegen und Blütenkäfer an, die sich am Buffet bedienen. Der Blütenstand wächst kontinuierlich, sodass man unten schon die ersten Früchte, verblühte Blüten und Knospen gleichzeitig bestaunen kann – ein bisschen wie ein lebendiges Herbarium. Früchte – der kleine Klettmeister Die Früchte sind verkehrt-kegelförmige Sammelnussfrüchte mit Stacheln, die sich gern in Fell und Kleidung verfangen. Dank dieser cleveren Epichorie reisen die Samen auf dem Rücken von Rehen, Wildschweinen oder abenteuerlustigen Gärtnern durch die Landschaft. Standort & Boden – Sonne satt Kleiner Odermennig liebt sonnige bis halbschattige, trockene Standorte mit kalkhaltigen, stickstoffarmen Böden. Klassische Vorkommen sind Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Waldränder und Hecken – im Tiefland eher selten. Er ist eine Kennart des Klee-Odermennig-Saums (Trifolium-Agrimonietum) und ein typischer Bewohner kalkreicher Mittelgebirgslagen. Ökologischer Wert – nützlicher Nachbar Nicht nur Bienen und Schwebfliegen schätzen ihn: Die Raupen des Kleinen Würfel-Dickkopffalters fressen seine Blätter. So trägt er zur Artenvielfalt bei – und sieht dabei noch hübsch aus. Heilwirkung & Historie – mehr als nur hübsch Der Odermennig ist ein altbewährtes Heilkraut: Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherische Öle unterstützen Leber, Milz, Galle und Darm. Früher wurden die Blätter auch getrocknet und als Tee bei Magenbeschwerden oder äußerlich bei Juckreiz verwendet. Namen wie Magenkraut, Leberklee oder Brustwurz verraten schon seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Textilkunst war der Kleine Odermennig aktiv: Mit Alaun lieferte er einen gelben Farbstoff, nicht besonders haltbar, dafür aber charmant historisch. Für Gartenfreunde Wer ihn im eigenen Garten integrieren möchte, findet im Odermennig einen pflegeleichten Partner für naturnahe Staudenbeete, sonnige Gehölzränder oder Steingärten. Er bringt Farbe, Nektar für Bestäuber und einen Hauch historischer Kräuterkunde in jedes Beet – ohne zu zicken.  Quellen: www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/odermennige/odermennig www.gaissmayer.de/web/shop/gestaltung/verwendungsschwerpunkte/faerbepflanzen/172/agrimonia-eupatoria/5124/ de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Odermennig
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Absinth – was ist drin? Absinth ist eine Wermutspirituose, aber nicht zu verwechseln mit Vermouth – das sind nämlich zwei völlig verschiedene Dinge! Absinth besteht meist aus dem magischen Trio: Wermut, Anis und Fenchel. Diese drei Kräuter sind quasi die Hauptakteure im Geschmackskonzert. Doch damit nicht genug: Hersteller verfeinern die Spirituose oft mit allerlei weiteren Kräutern wie Ysop, Zitronenmelisse, Minze, Kalmus, Angelikawurzel (Engelswurz), Wacholder, Koriander, Muskat und Veronica. Manchmal wird Anis durch den günstigen Sternanis ersetzt, ähnlich wie beim Gin. Diese Kräutervielfalt macht Absinth so komplex und spannend. Die grüne Farbe kommt übrigens nicht von einem Lebensmittelfarbstoff, sondern vom Chlorophyll aus den Kräutern – was auch der „Grünen Fee“ ihren Namen gab („La fée verte“). Wo kommt Absinth her? Obwohl man Absinth heute in ganz Europa herstellt, stammt das Getränk ursprünglich aus der Schweiz, genauer gesagt aus dem Kanton Neuchâtel. Dort wurde Ende des 18. Jahrhunderts die Rezeptur erfunden, vermutlich von einem Arzt, der die Heilkräfte des Wermuts nutzte. Militärärzte erkannten bald die praktische Verwendung und verabreichten Absinth als Mittel gegen Malaria und für sauberes Trinkwasser – eine Art frühes „Medizinfläschchen“ für Soldaten [10]. Frankreich machte daraus im 19. Jahrhundert ein gesellschaftliches Ereignis: die berühmte „grüne Stunde“ (heure verte), in der besonders Künstler und Literaten die Grüne Fee feierten [6][7]. Warum wurde Absinth verboten? Vielleicht hast du schon gehört, dass Absinth von 1915 bis 1991 verboten war. Aber warum eigentlich? Einen wirklich triftigen Grund gab es nicht. Absinth wurde zum Sündenbock, als 1905 ein Mordfall in Pontarlier (Frankreich) mit dem Absinthkonsum des Täters in Verbindung gebracht wurde. Dieses Ereignis löste eine moralische Panik aus, die in Frankreich und der Schweiz zu Verboten führte, während in Ländern wie Portugal, Spanien oder Großbritannien das Getränk weiterhin erlaubt war [4][5]. Grund für die Angst war der Wirkstoff Thujon aus dem Wermut, von dem man annahm, er mache süchtig oder wirke drogenähnlich. Heute wissen wir dank moderner Forschung: Der Thujongehalt ist so gering, dass nur massiver, übermäßiger Konsum negative Auswirkungen haben kann. Der eigentliche Rausch kommt vom Alkohol, der mit mindestens 55 bis 66 Prozent Volumenprozent recht hoch ist – manche Sorten erreichen sogar 80 bis 85 % [11][12].
von Alexandra Abredat 10. August 2025
Meine Kamera-Ausrüstung – für Pflanzen, Tiere und alles, was nicht stillhält Einleitung Es gibt Leute, die gehen zum Fotografieren ins Studio. Ich gehe ins Gestrüpp. Während andere sich im klimatisierten Raum mit Latte Macchiato und perfekt platziertem Kunstlicht vergnügen, liege ich bäuchlings im Waldboden, kriege Moos in die Ärmel und knipse so nah an einer Blüte, dass der Schmetterling mir wahrscheinlich gleich seinen Stundenplan zeigt. Meine Kamera – eine treue Canon 80D – macht das alles mit. Sie hat schon mehr Dreck gesehen als ein Wanderstiefel und mehr Nieselregen abbekommen als ein Hundespaziergang im November. Ich fotografiere am liebsten Pflanzen, Tiere und die kleinen Momente draußen, die man nur sieht, wenn man mit der Nase im Farn steckt. Und weil Licht in der Natur ungefähr so zuverlässig ist wie ein Eichhörnchen, das man „Bleib!“ zuruft, sind lichtstarke Objektive für mich keine Luxusspielerei, sondern reine Notwendigkeit. Wenn die Sonne plötzlich hinter einer Wolke verschwindet, bin ich froh, wenn mein Objektiv einfach sagt: „Kein Problem, ich mach das schon.“ Die Kamera: Canon 80D – Die Unerschütterliche Die Canon 80D ist seit Jahren meine Begleiterin – vielseitig, reaktionsschnell und so robust, dass sie vermutlich auch einen unfreiwilligen Ausflug in den Bach überleben würde (getestet habe ich es lieber nicht). Kein High-End-Model, aber für mich High-Friend: Sie liefert erstklassige Fotos in allen möglichen Situationen und macht alles mit – von Tauwiesen am Morgen bis zu staubigen Feldwegen. 💬 Rucksack-Dialog: 80D : „Leute, wir ziehen los!“ SIGMA 105mm : „Bitte sag mir, es sind Blumen.“ Canon 100-400mm : „Ich will Rehe. Oder Bussarde. Oder wenigstens ein Hase mit Termin.“ Tokina : „Ich nehme alles. Hauptsache viel Himmel!“ Mein Herzstück: SIGMA 105mm F2.8 DG DN Macro | Art Wenn ich Pflanzen und Insekten fotografiere, ist dieses Objektiv mein Seelenverwandter. Es kommt so nah ran, dass jede Blütennarbe und jeder Tautropfen aussieht wie aus einem Märchen. Sigma hat sein „Billigobjektiv“-Image schon lange abgeschüttelt – und dieses Modell ist der Beweis. Kein eingebauter Stabilisator? Brauche ich nicht. Hier zählt pure optische Leistung. 💬 Rucksack-Dialog: Ich: „105er, heute bist du dran.“ 105mm : „Perfekt! Ich will so nah ran, dass die Biene denkt, ich sei eine neue Blütensorte.“ Mein erstes Liebe-auf-den-ersten-Klick-Objektiv: SIGMA 50-100mm F1.8 DC HSM Mein Einstieg in die Welt der guten Optik – und bis heute unverzichtbar. Für Portraits von Menschen wunderbar, für Tiere fast noch besser. Meine Uhus im Abendlicht? Mit dieser Lichtstärke so klar, dass man glaubt, sie hätten extra für mich stillgehalten. 💬 Rucksack-Dialog: 50-100mm : „Also… wenn’s Portraits gibt – von Mensch oder Tier – bin ich dabei.“ Ich: „Uhu im Abendlicht?“ 50-100mm : „Na klar. Mit mir sieht er aus, als hätte er für die Vogue posiert.“ Der Ferngucker: Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Für alle Tiere, die lieber Sicherheitsabstand halten. Mit diesem Telezoom der professionellen L-Serie hole ich Rehe, Füchse oder Greifvögel so nah heran, dass man fast ihr Frühstück zählen könnte. Scharf bis in die Ecken, wetterfest und trotzdem noch handlich. 💬 Rucksack-Dialog: 100-400mm : „Zu weit weg? Kein Problem.“ Ich: „Heute Rehe.“ 100-400mm : „Ich bring sie dir auf Armlänge – und bei Regen? Ich lach dem Wetter ins Gesicht.“ Der Weitblicker: Tokina AT-X 116 PRO DX II (11-16mm f/2.8) Wenn die Landschaft atmet und der Himmel größer scheint als die Erde, kommt dieses Weitwinkel zum Einsatz. Lichtstark, scharf im Zentrum, und an den Rändern manchmal etwas sanfter – aber genau das gibt Naturaufnahmen oft eine besondere Tiefe. 💬 Rucksack-Dialog: Tokina : „Ich will Himmel! Viel Himmel! Und Blumenwiesen, die aussehen, als würden sie nie enden.“ Ich: „Randunschärfe?“ Tokina : „Das ist keine Schwäche, das ist Kunst.“ Fazit – Team Naturfotografie Meine Kameraausrüstung ist kein prunkvoller Fuhrpark, sondern ein eingespieltes Team, das mich bei jedem Abenteuer in der Natur begleitet. Vom Tau auf Spinnennetzen über den Blick eines Uhus bis hin zu Rehen im Morgennebel – wir halten zusammen. 💬 Rucksack-Abschluss: 80D : „Mission erfüllt.“ 105mm : „Makro-Magie geschafft.“ 50-100mm : „Uhu wie ein Star fotografiert.“ 100-400mm : „Rehe auf Armlänge.“ Tokina : „Himmel eingefangen.“ Ich: „Danke, Team. Ohne euch wäre die Natur nur halb so schön – und meine Fotos auch.“
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